Mit einem Mal ist es soweit und das Baby bewegt, rollt und kugelt sich durch die Wohnung. Ab jetzt ist Vorsicht geboten und all das, was für kleine Babyhände Tabu ist, muss einen neuen Platz bekommen. Wie Sie eine kindersichere Wohnung mit wenigen Handgriffen zaubern, erfahren Sie heute bei uns.
In den ersten Wochen und Monaten mit Baby hat man das Gefühl, das Baby würde sein Leben lang nur rumliegen und niemals von der Stelle kommen. Und dann ist er da – dieser eine Tag! Das Baby dreht sich plötzlich, kugelt sich und liegt an der anderen Seite der Krabbeldecke. Mein Sohn hat lange für diesen Tag trainiert und aus Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass ich nicht so schnell mit dem wegräumen bin, wie er neue Dinge entdeckt. Spätestens jetzt ist es Zeit für eine kindersichere Wohnung.
Erst heute Morgen hat er in aller Ruhe und mit einem verschmitzten Lächeln am Bücherregal gestanden und meine Schnitzlersammlung durch die Gegend geschmissen. Unser Bücherregal ist also seit heute auf den ersten 90 cm buchfrei und sämtliche Bücher stapeln sich weiter oben.
Unser erster Tipp: Schwere und große Bücher sollten aus der Babyhöhe entfernt werden. Warum? Weil sie im Zweifel beim Rausfallen auf Babys Kopf, die Hände oder die Füße fallen und ziemlich weh tun. Und, weil Sie Bücher, die heile und mit allen Seiten versehen sind, garantiert lieber lesen und nicht bei jeder Stehaktion am Regal erklären müssen, dass die Bücher nicht geworfen werden sollen.

Kindersichere Wohnung – Tschüss ihr Kabel!
Gefahrenzonen Nummer eins sind ganz klar Steckdosen, Mehrfachsteckdosen und Kabel. Also all das, was mit Strom und Elektrik zu tun hat. Steckdosensicherungen dürfen auf gar keinen Fall fehlen. Die Höhe von Steckdosen ist nämlich perfekt für kleine Patschehändchen, die es total witzig finden, wenn wir Eltern ständig verbieten, daran rumzuspielen. Weil mein Sohn den Steckdosenschutz, trotz Klebestreifen, schon mehrmals in der Hand gehabt hat, haben wir einige Steckdosen jetzt abgeklebt. Der kleine Mann hält uns auf jeden Fall sehr auf Trab. Auch Mehrfachsteckdosen, die in Babyhöhe sind, sollten Sie mit Schutzeinsätzen versehen oder so platzieren, dass das Baby nicht herankommt. Kabel können hinter Regalen oder Schränken verschwinden. Falls Sie Lampen auf Babyhöhe haben, empfiehlt es sich, auch diese nach oben zu stellen. Sicher ist sicher. Wir sind alle mal für wenige Sekunden abgelenkt und diese reichen garantiert für einen kleinen Streifzug des Babys. Ich spreche da aus Erfahrung.
Schubladen ausräumen für Kleine Räuber
Natürlich haben wir Putzmittel und Chemikalien nicht frei zugänglich in den Schubladen stehen. Diese sollten auf jeden Fall ganz weit weg von Babys und auch von Kindern, die noch nicht lesen können untergebracht sein. Für alle anderen Schubladen in Küche und Bad müssen Sie selbst entscheiden, ob eine Sicherung wirklich notwendig ist.
Tipp für Sie: Mein Sohn darf in der Küche genau eine Schublade aufräumen. Sobald er sich auf einen Streifzug begibt, öffne ich die Tupperschublade, die wir ja alle haben, und er ist sofort besänftigt. Auch im Bad hat unser Sohn so eine Schubladen, ein ganzes Fach nur für ihn. Ich bin Fan einer positiven Umgebung. Das heißt, bei uns gibt es immer eine Alternative zum Nein. Überall hat er Dinge, die für ihn sind und bis jetzt klappt das wirklich gut und ich muss wenig wegräumen. Probieren Sie das doch auch einfach aus. Denn mal unter uns: Diese Schubladenschutzaufsätze sehen wirklich grässlich aus.

Und, was braucht man noch?
Braucht man wirklich einen Kantenschutz an Tischen? Müssen wir Türschutzgitter haben? Nach den ersten Krabbelversuchen unseres Sohnes hat mein Mann unsere Beistelltische im Wohnzimmer einfach abgebaut. Diese hätten auch mit Schutz an den Seiten weiter eine Gefahrenquelle ausgemacht. Unsere Esstische sind sehr hoch, so dass unser Sohn im Stehen noch nicht an die Kanten stößt. Sollte das der Fall sein, gibt es natürlich einen Schutz.
Was das Thema Türschutzgitter angeht, war ich immer davon überzeugt, dass man in einer Wohnung keine braucht. Aber auch hier hat unser zweites Kind gezeigt, dass sich Meinungen ändern können. Sollten Sie in einem mehrstöckigen Haus wohnen, stellt sich die Frage nach dem Kauf von Treppengittern auf jeden Fall und sollte immer mit einem JA beantwortet werden. Denn Treppen sind aus Babysicht das reinste Vergnügen. Aber auch für Wohnungen ohne Treppen sind diese Schutzgitter eine gute Anschaffung. Erst heute habe ich unsere Küchentür ausgemessen, denn das große Kind vergisst häufig ihre Zimmertür zu schließen. Ist die Küchentür auf, weil ich dort gerade koche, so krabbelt das Baby innerhalb von Sekunden ins Mädchenzimmer. Und hier ist wirklich überhaupt nichts babysicher. Deshalb: Türschutz und kein Baby mehr im Mädchenzimmer.
Ob und welche Sicherungssysteme Sie brauchen, ist eine sehr individuelle Entscheidung. Daher sollten Sie Gefahrenquellen aufspüren und diese nach und nach sichern.
Welche Tipps haben Sie noch für uns?
Ihre Marie Franke
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