Wir ignorieren den kratzenden Hals, die laufende Nase und die dröhnenden Kopfschmerzen wochenlang. Mama und krank sein? Das zusammen gibt es einfach nicht.
Der Alltag muss weiter gehen und eine Mama muss schnell gesund werden. Die Wäsche muss gewaschen werden, die Kinder müssen zur Kita und in die Schule, das Essen muss gekocht werden und sämtliche Termine sollen koordiniert werden. Fällt der Hauptakteur aus, bricht das System zusammen.
Die Erkältung steht vor der Tür
Das ist mir erst kürzlich passiert. Seit Ende Oktober wache ich morgens mit einem leichten Kratzen auf, meine Nase läuft mal mehr, mal weniger und die pochenden Kopfschmerzen werden durch eine Ibuprofen am Morgen ignoriert. Halsschmerzen sind seit Kindestagen mein Anzeichen für einen Infekt. Ich schmeiße dann meistens eine Neo Angin ein, trinke literweise Salbeitee und lutsche ununterbrochen Salbeibonbons . Ich kann den Geruch gerade nicht mehr in der Nase haben; ich bin so froh wenn ich endlich wieder gesund bin.
Mama braucht Ruhe
Meine Kraftreserven werden von Tag zu Tag weniger. Mitte November bekomme ich das erste Mal Fieber. Ich schleppe mich zur Arbeit und versuche, früher ins Bett zu gehen und mir Ruhe zu verordnen. Die Mütter unter uns werden laut lachen, das hat natürlich nicht geklappt. Als meine Tochter dann mit Pseudokrupp, einer fetten Bronchitis und Fieber zu Hause bleiben muss, wird mir bewusst: wir sind mitten drin in der Winter-Viren-Hölle. Ich koche Hühneruppe und Tee, schmiere Oberkörper ein, lese zum hundertsten Mal sämtliche Weihnachtsbücher vor, schaue mit dem Kind die Augsburger Puppenkiste und ermahne zu Ruhe und Entschleunigung.
Die Ruhe tut auch mir gut. Wir liegen rum, kuscheln und ich hoffe inständig, dass mich Omas Hühnersuppe wieder auf Touren bringt. So eine Spontan-Heilung wäre von Vorteil. Schnell gesund werden, mein Weihnachtswunsch. Wie die Geschichte ausgeht? Am Tag vor Weihnachten geht es mir so schlecht, dass mir der Baum komplett egal ist, der Mann den Weihnachtseinkauf machen muss und ich mir wünsche, dass ich meine Symptome ernst genommen hätte. Den Heiligen Abend verbringe ich zum größten Teil auf der Couch und mache an allen Weihnachtstagen einen ausgedehnten Mittagsschlaf mit der kleinsten Nichte. Ich bin schlapp. So richtig.
Es geht nichts mehr
Ich kann noch nicht mal meine Tasche für die Schwiegereltern selber packen, geschweige denn duschen. Wenn jetzt noch Kita oder andere Termine anstehen würden, müsste ich mir tatsächlich Hilfe suchen. Das ist eben genau der Grund, warum Mütter nicht krank werden. Wer kauft denn dann ein? Wer kümmert sich um die Wäsche? Ich bin ja zu dem Modell übergegangen, die Wäsche einfach liegen zu lassen und den Einkauf zu verteilen. Und im schlimmsten Fall gibt es dann mal Abendessen vom Lieferservice und der Nachmittag wird mit dem iPad im Bett verbracht.
5 Tipps für kranke Mamas
Wie man solche Tage überstehen soll?
- Lassen Sie die Wäsche und den Haushalt einfach liegen. Es stört doch niemanden wenn die Sachen einfach ein paar Stunden länger rumliegen. Ruhe ist jetzt das Wichtigste.
- Vielleicht können Ihre Kinder sich am Nachmittag mit Kita- oder Schulfreunden verabreden. So haben Sie noch ein paar Minuten länger, um sich zu erholen.
- Sollte das nicht gehen, hilft bei uns meistens ein Buch, ein Spiel oder auch mal das iPad. Ich lese dann eingekuschelt eine Geschichte oder wir spielen Memory im Bett.
- Erlauben Sie ihren Kindern Dinge, die sie sonst nicht dürfen. Hier darf ausnahmsweise genascht werden und so gibt es weniger Wutanfälle. Zur Vermeidung von zusätzlichem Stress müssen Ausnahmen manchmal sein.
- Und zu guter Letzt: ein bestelltes Abendessen im Bett ist stressfrei, man muss nicht spülen und die Stärkung tut allen gut.
Schnell gesund werden mit Hilfe
Ruhe ist für Mütter ein Fremdwort, gerade wenn man krank ist, sollte das allerdings anders sein. Und einen Tipp habe ich da noch: fragen Sie Freundinnen und andere Mütter um Hilfe! Lassen Sie sich den Einkauf nach Hause bringen oder die Kinder bespaßen, gegenseitiges Helfen macht noch schneller gesund!
Krank sein hat mich schon immer tierisch genervt und ist als Mama noch viel schlimmer. Ich kann mich ja nur richtig ausruhen, wenn das Kalinchen in der Kita ist und ich nichts zu tun habe. Klappt im Alltag sehr selten und ein Tag im Bett rächt sich dann direkt am nächsten Tag. Liegen gebliebene Wäsche, der Abwasch, die Spielsache und die Uni-Sachen machen sich schließlich nicht von selbst.
Ihre Marie Franke
So ein klein bisschen muss ich schon schmunzel und frage mich, wie ich diese Tipps umsetzten soll. Ich liege gerade mit Fieber, Schüttelfrost und heftigen Gliederschmerzen flach. Mein Mann muss heute mittag arbeiten und ich verzweifel jetzt schon wie ich den Tag mit meinen 1.5 jährigen Zwillingen schaffen soll. Familie ist keine da die helfen kann. Freunde arbeiten ebenfalls. Die 2 lassen sich noch nicht mit Tablet und Co kurz ablenken und haben Power hoch 10. Heißt ich werde mich aufrappeln müssen, wie immer wenn ich hier mal krank bin.
einmal war ich und die Twins krank. Mein Mann hat sich die Bescheinigung für die Krankenkasse kinder ausstellen lassen, weil wir hier noch 2 weitere kids haben die ja ebenfalls noch jemanden brauchen. Das wurde von der Kasse abgelehnt weil Mama ja nicht arbeitet vollzieht und zu Hause sein kann. Das diese aber ebenfalls krank im Bett lag wurde nicht akzeptiert. Finde das unmöglich und ein Schlag ins Gesicht für alle Mütter! Warum wird von den Müttern immer verlangt für alle und jeden da zu sein. Krank sein, für Mütter ein absolutes Fiasko und irgendwie auch nicht anerkannt! Vor allem wenn man keine Hilfe von Familie mehr hat.
Oh je, das klingt wirklich nach einer extrem herausfordernden Situation, in der du dich befindest. Es ist absolut verständlich, dass du dich überfordert und frustriert fühlst, vor allem unter dem Druck, trotz Krankheit für deine Kinder da sein zu müssen.
Danke, dass du deine Situation mit uns teilst.
In solchen Fällen sollte eigentlich mehr Flexibilität und Verständnis von offizieller Seite gezeigt werden. Mütter und Väter sollten nicht das Gefühl haben, im Stich gelassen zu werden, wenn sie am meisten Unterstützung benötigen.
Hier sind ein paar Tipps, die vielleicht helfen könnten, auch wenn sie nur kleine Linderungen bieten:
1. Priorisieren: Konzentriere dich auf das Notwendigste. Alles, was warten kann, sollte warten.
2. Kommunikation: Erkläre deinen Kindern so gut es geht, dass du krank bist und heute nicht so aktiv sein kannst wie sonst. Manchmal verstehen auch kleine Kinder schon, dass sie etwas ruhiger sein müssen.
3. Einfache Aktivitäten: Vielleicht gibt es leise Spiele oder Aktivitäten, die nicht viel Energie benötigen, wie Malbücher oder das Lesen von Geschichten.
4. Netzwerk nutzen: Auch wenn Freunde arbeiten, könntest du vielleicht trotzdem jemanden für eine Stunde oder zwei mobilisieren, um etwas Entlastung zu bekommen.
Es ist wirklich hart, alles alleine zu managen, besonders unter diesen Umständen. Wir wünschen dir viel Kraft und hoffen, dass du bald Unterstützung finden kannst.
Dein medizinfuchs-Team
Also ich bin jetzt seit 9 Tagen krank, alle Erkältungssymptome, extrem körperlich geschwächt und rappel mich jeden Tag von neuem auf. Mein Mann nimmt schon sehr viel mit den zwei kleinen Kindern und dem Haushalt ab, aber die täglichen Mahlzeiten, Kinder bettfertig machen, Genörgel und Befindlichkeiten der Kleinen (‚Mamaaa‘) usw. stehen trotzdem täglich auf dem Programm. Nach dem Wochenende nun hatte ich mich darauf gefreut, den Montag und Dienstag krankgeschrieben endlich den ganzen Vormittag mal im Bett auszukurieren. Da stellen wir Montagmorgen bei der Großen Läuse fest – d.h. sie bleibt erstmal zu Hause, wir müssen eine Läusekur besorgen und durchführen, Bettwäsche und Handtücher waschen und sämtliches Absaugen. Ich weiß nicht wie ich das kräftemäßig mehr bewältigen soll.. 🙁
Frage mich wirklich wie ich schnellstens wieder auf die Beine kommen kann und wie das andere Eltern machen? Die Großeltern sind leider keine Hilfe.. Ich will ja meine Kinder auch nicht ständig versetzen und abwehren. Sie verstehen es auch leider nicht.. da fehlt halt irgendwie das Verständnis.. Am liebsten würde ich drei Tage mal Ruhe, Suppe und Schlaf brauchen.. leider ein großer Traum (sicherlich vieler Mütter).
Hallo Liese,
Deine Worte treffen sicherlich viele Mütter, die sich in ähnlichen Situationen wiederfinden. Es ist bewundernswert, wie du trotz allem versuchst, deinen Alltag zu meistern und dich um deine Familie zu kümmern.
Als Redaktion von medizinfuchs können wir gut nachempfinden, wie anspruchsvoll es sein kann, krank zu sein, während man gleichzeitig für Kinder und Haushalt sorgen muss. Auch wir stehen vor den gleichen Herausforderungen wie du und wissen, dass es manchmal schwierig ist, die Balance zu finden.
Wir hoffen sehr, dass du mittlerweile wieder auf dem Weg der Besserung bist und dass es dir bald wieder richtig gut geht.
Ein Tipp, der dir helfen könnte, schneller wieder auf die Beine zu kommen, ist es, dir bewusst Zeit für dich selbst zu nehmen, wann immer es möglich ist. Selbst kleine Auszeiten können Wunder wirken und dir die nötige Energie geben, um den Alltag zu bewältigen. Vielleicht könntest du Freunde oder Verwandte um Unterstützung bitten, damit du hin und wieder eine Pause einlegen kannst.
Du bist nicht allein, und es ist absolut in Ordnung, Unterstützung anzunehmen, wenn du sie brauchst.
Alles Gute für dich und deine Familie, und möge es dir bald wieder besser gehen!
Die Redaktion von medizinfuchs.de