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Amazon im Medikamentenverkauf: Warum Versandapotheken jetzt aussteigen

Wage (rechts Medikamente, links Einkaufswagen)

Im Online-Handel mit Medikamenten brodelt es – und der Druck auf Amazon wächst. Immer mehr Versandapotheken kehren der Plattform den Rücken, obwohl das Potenzial groß scheint. Was ist passiert? Und was bedeutet das für die Zukunft des digitalen Arzneimittelhandels? In diesem Beitrag erfahren Sie, warum sich Apotheken zurückziehen, welche Risiken hinter dem Verkauf auf Amazon stecken und was das für Sie als Verbraucher*in bedeutet.

Zwischen Potenzial und Praxis: Die Idee hinter dem Amazon-Modell

Die Vorstellung klang überzeugend: Amazon, bekannt für seine beispiellose Logistik und Reichweite, wird zur Plattform für rezeptfreie Medikamente. Versandapotheken könnten von der Sichtbarkeit profitieren, Kund*innen bequem und schnell versorgt werden – ein weiterer Schritt in der Digitalisierung des Gesundheitsmarkts.

Doch diese Vision bekommt nun deutliche Risse. Die Realität hat gezeigt, dass der Arzneimittelverkauf nicht den gleichen Regeln folgt wie der Vertrieb von Elektronik oder Büchern. Anders als in vielen anderen Produktkategorien gelten im Gesundheitsbereich besonders strenge gesetzliche Auflagen – und genau diese stellen sich nun als Stolperstein heraus.

Der Rückzug: Warum Apotheken Amazon meiden

Aktuell zeigt sich ein klarer Trend: Immer mehr Apotheken beenden ihre Präsenz auf Amazon. Laut Recherchen der Pharmazeutischen Zeitung, Apotheke Adhoc und dem Handelsblatt liegt dies vor allem an rechtlichen Unsicherheiten und konkreten Abmahnungen. Der Auslöser: Ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH), das weitreichende Konsequenzen für den Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten hat.

Beim Verkauf rezeptfreier Arzneimittel über Amazon fehlt oftmals die explizite Einwilligung der Kund*innen zur Datenweitergabe – konkret: die ausdrückliche Einwilligung gegenüber der Apotheke zur Verarbeitung von Gesundheitsdaten gemäß Art. 9 Abs. 2 lit. a DSGVO. Fehlt diese Einwilligung, liegt ein Datenschutzverstoß vor. Die Folge: Nicht Amazon, sondern die anbietende Apotheke wird zur Verantwortung gezogen. Über 40 Apotheken erhielten deshalb bereits eine Abmahnung – mit erheblichen rechtlichen und finanziellen Risiken.

Hinzu kommt ein strukturelles Problem: Apotheken haben kaum Einfluss auf die technischen Abläufe innerhalb der Amazon-Plattform. Datenschutzkonforme Prozesse können von ihnen nicht vollständig kontrolliert werden. Die Verantwortungslage ist damit unklar – für viele Apotheken ein zu großes Risiko.

 Was sind eigentlich Gesundheitsdaten?

Gesundheitsdaten gehören zu den besonders schützenswerten personenbezogenen Daten im Sinne von Art. 9 DSGVO. Sie beziehen sich auf den körperlichen oder geistigen Gesundheitszustand einer Person und können Rückschlüsse auf Krankheiten, Behandlungen oder Diagnosen geben.

Beispiele für Gesundheitsdaten:

  • Angabe von Krankheiten oder Diagnosen
  • Allergien
  • Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel
  • Behinderungen
  • Impfstatus
  • Suchterkrankungen
  • Teilnahme an Selbsthilfegruppen

Quelle: Stiftung Datenschutz

Datenschutz als Dreh- und Angelpunkt

Gesundheitsdaten gelten laut DSGVO als besonders sensibel. Schon die Information, dass eine Person ein bestimmtes Medikament kauft, unterliegt dem Schutzbereich. Wer solche Daten verarbeitet, benötigt eine rechtlich wirksame Einwilligung. Diese Einwilligung muss freiwillig, informiert und ausdrücklich erfolgen – was über Plattformen wie Amazon in der Praxis häufig nicht gewährleistet ist.

Dass Amazon diese Einwilligungen bislang nicht konsequent einholt und die Verantwortung auf die Apotheken überträgt, stößt auf Kritik. Viele Apotheken sehen sich in einer rechtlichen Grauzone gefangen – ohne Einfluss auf die Datenverarbeitung, aber mit voller Haftung.

Amazon und die Grenzen des Plattformmodells

Die aktuelle Entwicklung wirft grundsätzliche Fragen zur Rolle von Plattformen im Gesundheitswesen auf. Amazon hat mit „Amazon Pharmacy“ in den USA zwar ein eigenes Modell etabliert – doch in Europa gestaltet sich der Einstieg schwieriger.

Neben dem Datenschutz steht auch die Einhaltung der Apothekenpflicht und der Beratungspflicht im Raum. Kund*innen erwarten bei Medikamenten persönliche Beratung, Sicherheit und Diskretion – Anforderungen, die sich nicht einfach in standardisierte Onlineprozesse überführen lassen.

Während Amazon in vielen Branchen durch Schnelligkeit und einfache Abläufe punktet, zeigen sich im sensiblen Gesundheitssektor klare Grenzen dieses Ansatzes.

Was bedeutet das für Sie als Verbraucher*in?

Für Verbraucher*innen ist diese Entwicklung keineswegs nur ein „Branchenproblem“. Wer Medikamente online bestellt, sollte genau prüfen, wo und bei wem er bestellt – und wem er sensible Gesundheitsdaten anvertraut. Denn der Preis allein sollte niemals das einzige Kriterium sein.

Verbraucherschützer raten dazu, ausschließlich bei zertifizierten Versandapotheken zu bestellen, die geprüfte Sicherheitsstandards einhalten, transparent arbeiten und fachlich kompetent beraten. Der Rückzug von Amazon könnte damit eine Chance sein – für einen digitalen Medikamentenhandel, der den Datenschutz ernst nimmt und sich stärker an den Bedürfnissen der Patient*innen orientiert.

Sicher und transparent: Der Vorteil von Preisvergleichsportalen

Eine bewährte und sichere Alternative zu anonymen Marktplätzen wie Amazon bieten spezialisierte Preisvergleichsportale wie medizinfuchs.de. Hier finden Nutzer*innen nicht nur die besten Preise für Medikamente, sondern auch Informationen zu Versandkosten, Lieferzeiten und Apothekenbewertungen.

Der große Vorteil: Die Bestellung erfolgt nicht über medizinfuchs selbst, sondern direkt bei der verlinkten, verifizierten Versandapotheke. Ihre Gesundheitsdaten bleiben geschützt – es findet keine Weitergabe an Dritte statt, wie es auf Plattformen mit zentraler Bestellabwicklung der Fall sein kann.

medizinfuchs.de arbeitet ausschließlich mit geprüften und zugelassenen Apotheken zusammen. Alle Partner sind nach § 11a ApoG zertifiziert und unterliegen regelmäßigen Kontrollen durch die jeweiligen Landesbehörden. So bleibt der Preisvergleich einfach, sicher – und transparent

Fazit:  Der Medikamentenverkauf über Amazon gerät ins Wanken

Die Zusammenarbeit zwischen Amazon und Versandapotheken steht auf der Kippe. Die rechtlichen Unsicherheiten – insbesondere beim Datenschutz – sind zu groß. Der Rückzug zahlreicher Anbieter zeigt: Der digitale Medikamentenverkauf braucht klare Rahmenbedingungen und eine faire Aufteilung der Verantwortung.Für Verbraucher*innen bedeutet das: Wer auf Sicherheit, Datenschutz und Transparenz setzt, ist mit spezialisierten Plattformen wie medizinfuchs.de gut beraten. Hier lassen sich Medikamente nicht nur günstig, sondern auch mit einem guten Gefühl bestellen – direkt bei zertifizierten Apotheken.

Dieser Inhalt wurde verfasst von

medizinfuchs Redaktion

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