Anhaltende Erschöpfung, chronische Müdigkeit und Depression sind mögliche Folgen einer COVID-19-Erkrankung. Doch auch Menschen, die nicht an Corona erkrankt sind, leiden unter psychosomatischen Erkrankungen als Folgen der Pandemie. Hier erfahren Sie, mit welchen Mitteln Sie die Erkrankungen bekämpfen können.
Viele Menschen, die eine COVID-19-Infektion überstanden haben, gelten offiziell als genesen, aber fühlen sich dennoch nicht gesund. Sie leiden noch Wochen danach an den Folgen der Infektion, die sich oft mit Depression, Angst oder chronischer Müdigkeit bemerkbar machen. Aber auch nicht von Corona Betroffene leiden während der Pandemie unter psychosomatischen Erkrankungen.
Psychosomatische Beschwerden sind durch die Pandemie gestiegen
Plötzlich nur noch Homeoffice, Kita und Schule fallen aus, keine Freunde mehr treffen aufgrund von Kontaktverbot und alle großen Feiern wurden abgesagt. Das Sozialleben leidet enorm. Vielen Menschen fehlt der Kontakt zu anderen und die tägliche Routine. Aber auch finanzielle Sorgen, Arbeitslosigkeit und Ängste vor einer Ansteckung mit dem Virus hinterlassen ihre Spuren. Das kann Psyche und Stimmung stark belasten und innere Unruhe, Schlafstörungen, Depressionen, Antriebslosigkeit und Erschöpfung hervorrufen. Auch Menschen, die eine Corona-Erkrankung überstanden haben, leiden an chronischer Müdigkeit und Angststörungen.
Durch die Pandemie und dem daraus resultierenden unnormalen Sozialleben erlebt die gesamte Bevölkerung ein erhöhtes Stressniveau. Je länger die Belastungssituation anhält, desto schneller sind die psychischen Regenerationskräfte überfordert und es kommt zu psychosomatischen Erkrankungen. Viele Betroffene kommen morgens nicht aus dem Bett, haben keine Zuversicht und können sich über nichts mehr freuen. Sie finden sich in einem Kreislauf aus innerer Unruhe, Schlaflosigkeit und Erschöpfung wieder.
Pflanzliche Mittel nutzen
Anstatt chemische Präparate zu nutzen, ist es immer ratsam, Nervosität, Angst, Schlafstörungen, innere Unruhe, Antriebslosigkeit und Erschöpfung oder Depression mithilfe natürlicher Mittel zu bekämpfen. Manche Heilkräuter werden bereits seit Jahrtausenden gegen psychosomatische Erkrankungen verwendet. Auch wenn sich Sagen und Mythen um diese Pflanzen ranken, so gibt es längst wissenschaftliche Beweise für ihre Wirkungen. Deshalb spielen sie in der modernen Pharmazie eine große Rolle. So gibt es zum Beispiel Präparate, die verschiedene Pflanzen wie Passionsblume, Baldrian und Traubensilberkerze kombinieren, um nervöse Störungen zu lindern, den Schlaf zu fördern und zu entspannen.
Entspannend wirken auch Heilpflanzen wie Lavendel, Melisse, Hopfen und Johanniskraut, die in pflanzlichen Präparaten verarbeitet werden, aber ebenso als Tees und Extrakte in der Apotheke rezeptfrei erhältlich sind. Johanniskraut ist beispielsweise auch ein bewährtes Kraut gegen Depressionen. Zudem können Lavendel und Melisse zusätzlich in Entspannungsbädern eingesetzt werden.
Bei leichten Stimmungstiefs helfen ebenso Rosenwurz und Safran. Darüber hinaus fördern sie die geistige Wachheit. Sie sind als pflanzliches Kombinationspräparat und als Tees erhältlich.
Meditieren, um Konzentration und kognitive Leistung zu fördern
Die Meditation wird als das Allheilmittel gegen mentale Probleme angesehen. Sie hat zum Ziel, einen Zustand der inneren Ruhe und Harmonie zu erreichen. Diesen Zustand kann sich jeder als gedankenlose Bewusstheit vorstellen. Der Geist ist dabei wach und nimmt bewusst wahr. Er ist jedoch nicht auf das Außen gerichtet, sondern auf das Innere. Bereits 10 bis 15 min am Tag meditieren kann die allgemeine kognitive Leistung und die Konzentration verbessern.
Auch wenn es im Homeoffice mit Familie schwierig ist, einen ruhigen Ort dafür zu finden – besonders dann, wenn Kita und Schule ausfallen und die Kinder zu Hause lernen müssen – das Ausprobieren lohnt sich auf jeden Fall. Vielleicht sogar mit der ganzen Familie? Damit können auch Kinder ihre Achtsamkeit im Alltag schulen und gestärkt aus der ganzen Situation hervorgehen.
Regelmäßig bewegen, um psychosomatische Erkrankungen zu bekämpfen
Menschen, die sich regelmäßig bewegen, geht es grundsätzlich besser. Spazierengehen, Nordic Walking, Radfahren oder Joggen an 2 bis 3 Tagen in der Woche helfen, gegen Müdigkeit und Erschöpfung anzugehen, um sich wieder richtig wohlzufühlen. Tageslicht und frische Luft tragen zusätzlich zum Wohlgefühl bei. Trotz Kontaktverbot ist Sport im Freien möglich. Auch sanfte Sportarten wie Yoga und Pilates, die jeder in seiner Wohnung durchführen kann, fördern die Durchblutung und regen den Kreislauf an.
Außerdem stärkt die regelmäßige Bewegung die Psyche und das Herz-Kreislauf-System, macht gelassener im Alltag, verbessert die Stimmung und trainiert die Muskulatur. Davon profitiert das Immunsystem, um gegen Corona-Viren und andere Erreger gut gewappnet zu sein.
Viel Flüssigkeit zu sich nehmen
Wir Menschen benötigen viel Flüssigkeit am Tag. Trinken wir zu wenig, leidet unsere Konzentration, wir haben Kopfschmerzen, fühlen uns schwach und sind müde. Deshalb sollten wir 2 bis 3 Liter am Tag zu uns nehmen, damit unser Körper lebenswichtige Funktionen ausführen kann. Besonders Menschen mit Post-COVID-19-Syndrom sollten darauf achten, ausreichend klares Wasser, Tee oder leichte Saftschorle zu trinken.
Auf eine ausgewogene Ernährung achten
Neben der Flüssigkeitszufuhr ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung ein zentraler Baustein für seelisches und körperliches Wohlbefinden. Mit einer abwechslungsreichen Ernährung, die insbesondere Mineralien wie Zink und Eisen sowie Vitamin D und B-Vitamine enthält, können Müdigkeit und Erschöpfung bekämpft werden. Besagte Mineralien und Vitamine sind vor allem in Gemüse enthalten. Sollte es notwendig sein, können natürliche Mikronährstoffpräparate in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zusätzlich helfen.
Eine variantenreiche Ernährung aus Obst, Milchprodukten, Gemüse, Fisch und etwas Fleisch stellt sicher, dass dem Organismus unterschiedliche Mikronährstoffe zur Verfügung gestellt werden. Wie wäre es, gemeinsam mit der Familie zu kochen? Homeoffice, Ausfall von Schule und Kita – alle sind zu Hause. Für ein gemeinsames ausgewogenes und gesundes Mittagessen sollte Zeit sein. Das stärkt die Psyche, das Immunsystem und das Sozialleben in der Familie.
Zucker und Kohlenhydrate reduzieren
Besonders in Zeiten von Erschöpfung und Depressionen kann der Heißhunger auf Zucker und Kohlenhydrate stark sein. Jedoch sollten gerade Speisen, die Zucker und Kohlenhydrate enthalten, bei Müdigkeit, Erschöpfung und Depression gemieden werden, da sie psychosomatische Erkrankungen verstärken. Sie machen nur für den ersten Moment glücklich und sorgen nur für kurze Zeit für neue Energie. Auf Dauer belasten sie den Stoffwechsel enorm und können bei übermäßigem Genuss zu Diabetes und Adipositas führen.
Leiden Sie an Erschöpfung, Depression oder Müdigkeit aufgrund der Corona-Pandemie oder aufgrund eines Post-COVID-19-Syndroms? Was tun Sie dagegen?
Hilfe im Krisenfall: Wenn Sie Ängste haben oder vielleicht sogar an Suizid denken, versuchen Sie, mit anderen darüber zu sprechen.
Erste Hilfe bei Depressionen und Suizidgedanken erhalten Sie bundesweit bei der Telefonseelsorge unter 116123.
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