Menschen mit Diabetes mellitus haben oft spröde und trockene Haut, die zu Schuppenbildung und Jucken neigt. Ihre Haut ist anfälliger für Infektionen und Hautkrankheiten. Häufig ist auch die Durchblutung und Nervenaktivität beeinträchtigt. Um die Haut gut zu schützen, ist neben richtigem Duschen, Baden, Eincremen, spezielle Fußpflege und Sonnenschutz auch eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit wichtig.
Nicht zu heiß duschen und baden
Diabetiker sollten nicht zu häufig, nicht zu heiß und zu lang duschen und baden. Falls Sie doch täglich duschen möchten oder müssen, sollten Sie eine feuchtigkeitsspendende Duschlotion oder Seife nutzen und sie nur sparsam verwenden. PH-neutrale Duschöle sind ebenso pflegend.
Zum Baden verwenden Sie am besten rückfettende, pH-neutrale Badezusätze, zum Beispiel Badeöle. Baden Sie nicht zu heiß. Das Badewasser sollte eine Temperatur von 35 °C möglichst nicht überschreiten. Verwenden Sie zur Kontrolle immer ein Badethermometer.
Ein Bad pro Woche ist völlig ausreichend.
Haut sanft abtrocknen und eincremen
Trocknen Sie nach dem Baden und Duschen Ihre Haut gut ab. Rubbeln Sie sie aber nicht zu stark, damit keine Hautirritationen entstehen. Seien Sie lieber sanft, aber gründlich. Besonders unter den Brüsten, zwischen den Zehen und in den Ellenbeugen. Sonst erhalten Keime durch Feuchtigkeit und Wärme ideale Bedingungen, um sich anzusiedeln.
Pflegen Sie anschließend Ihre Haut mit einer rückfettenden Bodylotion, die einen hohen Anteil an einem Feuchtigkeitsbinder enthält, wie beispielsweise Harnstoff (Urea). Er gleicht nicht nur den Feuchtigkeitsverlust der Haut aus, sondern stabilisiert ihren pH-Wert und wirkt zugleich antibakteriell. So kann die Schutzfunktion der Haut wieder aufgebaut und unterstützt werden.
Cremen Sie Ihren ganzen Körper ein, nicht nur teilweise. Gerade die Stellen, die zu Trockenheit neigen, benötigen besonders intensive Pflege, zum Beispiel Ellenbogen, Gesicht, Hände, Füße und Beine. Die feuchtigkeitsspendenden Lotionen und Hautcremes sollten im Frühjahr, Herbst und Winter etwas mehr Fett enthalten als im Sommer, aber keine Vaseline. Für Ihre Lippen tragen Sie morgens und abends am besten spezielle Lippencremes oder entsprechende Pflegestifte auf. Auch regelmäßig angewendete, pflegende Feuchtigkeitsmasken verwöhnen Ihre Haut.
Im Sommer mit Sonnenschutz nicht geizen
Diabetiker sollten ihre Haut in heißen Monaten besonders sorgfältig schützen. Geizen Sie deshalb nicht mit Sonnensprays und Cremes. Am besten tragen Sie Ihr sorgfältig ausgewähltes Sonnenschutzprodukt aus der Apotheke 30 min vorher auf, bevor Sie aus dem Haus gehen. Ihr Sonnenschutzmittel sollte einen ausreichenden Schutzfaktor haben. Wenn Sie sich in Hitzeperioden abkühlen möchten, so duschen Sie sich nur lauwarm ab und cremen sich wie gewohnt mit feuchtigkeitsspendenden Lotionen ein.
Ausreichend Flüssigkeit zuführen
Zur richtigen Hautpflege für Diabetiker gehört immer eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Das ist auch bei Diabetikern nicht anders. Achten Sie deshalb immer auf eine angemessene Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser, Tee oder Schorlen. Mindestens 2 bis 2,5 Liter pro Tag. Ernährungsexperten raten zusätzlich zu wasserhaltigen Nahrungsmitteln, Früchten und Suppen.
Die richtige Hautpflege für Diabetiker – Hautstress vermeiden
Vermeiden Sie zusätzliche Stressfaktoren für Ihre Haut. Am besten verzichten Sie auf Hautpflegeprodukte mit Alkohol, Hydrogele und Peelings, um die Hautbarriere nicht noch mehr zu schädigen, als sie durch die Diabeteserkrankung schon ist. Beaufsichtigte Fruchtsäurepeelings zur Aknebehandlung sind davon natürlich ausgenommen und stets mit Ihrem Hautarzt abzusprechen.
Problematische Körperstellen besonders gut pflegen
Falls Sie ohnehin bereits an Ekzemen, trockener Haut oder vielleicht auch an Allergien oder Neurodermitis leiden, ist eine spezielle Hautpflege für Diabetiker umso wichtiger. Pflegelotionen und Pflegecremes mit Panthenol und Urea helfen bei Jucken und Spannen der Haut. Im Winter lindert eine Wasser-in-Öl-Emulsion viele Hautprobleme von Diabetikern. Sie bilden eine dünne Schutz- und Isolationsschicht auf der Hautoberfläche, sodass die Haut nicht übermäßig austrocknen und von Kälte angegriffen werden kann.
Regelmäßige und sorgfältige Fußpflege betreiben
Die Hautbarriere von Diabetikern ist besonders häufig an den Füßen gestört. Die Fußhaut ist deshalb anfälliger für Trockenheit, Pilzinfektionen, Entzündungen und bakterielle Infektionen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie als Diabetiker Ihren Füßen besondere Aufmerksamkeit schenken. Dazu gehört neben einer regelmäßigen Kontrolle auch ein regelmäßiges Fußbad.
Aber seien Sie vorsichtig beim Baden Ihrer Füße. Das Fußbad sollte nicht länger als 5 min andauern. Die Badetemperatur sollte – wie beim Vollbad – nur maximal 35 °C betragen. Mit einem Badethermometer können Sie die Wassertemperatur kontrollieren.
Zusätzlich ist es wichtig, auf desodorierende oder parfümierte Zusätze zu verzichten. Sanfte ätherische Öle dagegen lindern Hautbeschwerden, zum Beispiel Lavendelöl. Nutzen Sie aber keine konventionellen, sondern lieber Öle aus kontrolliert biologischem Anbau. Auch ein Schuss hochwertiges, pflegendes Pflanzenöl wie Mandelöl oder Avocadoöl im Wasser können die Schutzfunktion der Haut fördern und unterstützen.
Trocknen Sie nach dem Fußbad Ihre Füße immer gut ab, auch insbesondere die Zehenzwischenräume. Mithilfe von Kosmetiktüchern können Sie die Feuchtigkeit, die nach dem Abtrocknen übrig bleibt, noch aufsaugen. Cremen Sie Ihre Füße anschließend mit einer feuchtigkeitsspendenden, atmungsaktiven Fußcreme oder Fußschaum ein, die Urea und gegebenenfalls Milchsäure enthält.
Falls Sie aufgrund von Diabetes an Fußschmerzen leiden, so können Sie auch eine frei verkäufliche spezielle Schmerzfußcreme mit Cayennepfeffer zur Schmerztherapie in der Online-Apotheke erhalten. Sie wurde speziell für die äußerliche Behandlung schmerzhafter diabetischer Polyneuropathie entwickelt und zugelassen.
Hinweis: Bitte lassen Sie sich vor der Anwendung von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
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