Diabetes

Fußpflege bei Diabetes – So geht’s

Fußpflege bei Diabetes - so gehts
Viele Diabetiker wissen gar nicht, dass sie besonders an den Füßen ein erhöhtes Risiko für schlecht heilende Wunden haben. Aber gerade bei ihnen ist die regelmäßige Pflege der Füße wichtig, denn sie kann einem diabetischen Fußsyndrom vorbeugen. Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie bei der Fußpflege bei Diabetes am besten vorgehen sollten.

Unsere Füße leisten täglich schwere Arbeit. Dabei sind sie doch durch das dichte Netz an Nervenzellen sehr sensibel, sodass wir jede kleine Veränderung spüren. Bei Diabetikern können jedoch zu hohe Blutzuckerwerte, die über einem längeren Zeitraum anhalten, diese Nerven schädigen. Deshalb sollten Diabetiker ihren Füßen mehr Aufmerksamkeit schenken und sie regelmäßig und sorgfältig pflegen.

Füße täglich kontrollieren

Am besten kontrollieren Sie Ihre Fußhaut jeden Tag vor dem Waschen oder vor einem Fußbad auf Auffälligkeiten, beispielsweise Verletzungen. Schauen Sie sich auch die Fußsohle und die Zehenzwischenräume an. Da die Zehen jedoch weniger beweglich sind, benötigen Sie eventuell Hilfe Ihrer Angehörigen. Sie können aber auch einen Diabetiker-Teleskopspiegel nutzen, um alles besser zu überblicken.

Falls Sie starke Hornhautschwielen, Verletzungen und Druckstellen feststellen, zeigen Sie sie Ihrem behandelnden Arzt, denn auch kleine Verletzungen an den Füßen können sich bei Diabetikern schnell infizieren und entzünden. Veränderungen an Ihren Füßen können aber auch darauf hinweisen, dass Sie zu enge Schuhe tragen.

Nicht zu warm und lang waschen

Zum täglichen Füßewaschen sollten Sie ein mildes, rückfettendes Reinigungsgel nutzen, das etwas feuchtigkeitsbindenden Harnstoff enthält. Wenn Sie herkömmliche Seife verwenden, trocknet Ihre Haut aus. Verwenden Sie zur Reinigung einen weichen Waschlappen und keinen Massagehandschuh oder eine Bürste, um eine Verletzungsgefahr zu vermeiden.

Zur regelmäßigen Fußpflege bei Diabetes gehört auch ein Fußbad 2-mal pro Woche. Es sollte jedoch nur eine maximale Dauer von 3 min haben. Ansonsten weicht die Haut zu sehr auf und Keime können dann leichter eindringen. Die Wassertemperatur sollte maximal 35 °C betragen. Prüfen Sie die Wassertemperatur unbedingt mit einem Badethermometer, da bei langjährigem Diabetes das Temperaturempfinden an den Füßen oftmals gestört ist. Haben Sie Wunden, sollten Sie jedoch kein Fußbad vornehmen!

Immer sorgfältig abtrocknen, aber nicht rubbeln

Trocknen Sie Ihre Fußhaut sehr sorgfältig. Das ist sehr wichtig, besonders zwischen den Zehen. Verwenden Sie ein weiches Handtuch und tupfen Sie nur sanft. Rubbeln Sie Ihre Haut an den Füßen nicht, damit die Haut nicht verletzt wird. Die zarte Haut zwischen den Zehen trocknen Sie am besten mit einem sanften Kosmetiktuch, das die restliche Feuchtigkeit aufsaugt, sodass kein Fußpilz entstehen kann.

Hornhaut am besten gleich nach dem Fußbad entfernen

Hornhaut an den Füßen lässt sich leicht während des Fußbades oder gleich im Anschluss daran entfernen. Gut geeignet dafür sind Hornhautentferner oder Bimsstein. Nehmen Sie aber nicht zu viel von der Hornhaut weg, da das die Haut reizt und anregt, wieder neue Hornhaut zu bilden.

Damit Sie die Haut an Ihren Füßen nicht verletzen, sollten Sie auf die Anwendung von Scheren, Hornhautraspeln, Hornhauthobeln und Hornhautfeilen aus Metall verzichten. Nutzen Sie auch keine Hühneraugenpflaster oder Tinkturen gegen Hühneraugen, da sie ätzende Substanzen enthalten, die Ihre Fußhaut schädigen können. Lassen Sie Hühneraugen, Warzen oder schwielige Hornhaut von einem Podologen (medizinischer Fußpfleger) entfernen.

Füsse nach dem Abtrocknen gut eincremen

Nach dem Abtrocknen gut eincremen

Cremen Sie Ihre Fußhaut nach dem Abtrocknen gut ein. Am besten mit Feuchtigkeitscreme, die Harnstoff enthält. Sie versorgt Ihre Haut mit Feuchtigkeit und beugt einer übermäßigen Bildung von Hornhaut vor. Zwischen den Zehen besser nicht eincremen, da das entstehende feuchte Klima Infektionen begünstigt.

Fußnägel mit einer Nagelfeile feilen

Mindestens 1- bis 2-mal in der Woche sollten Sie Ihre Fußnägel kürzen. Aber nicht mit einer Schere, Nagelzange oder einem Nagelknipser, sondern mit einer Nagelfeile. Und kürzen Sie nur so weit, dass die Nägel mit der Zehenkuppe abschließen. Damit spitze Kanten nicht in die Nachbarzehen drücken, ist es wichtig, alles gut zu glätten. Aber feilen Sie Ihre Fußnägel nicht rund. Sonst können sie einwachsen. Falls Sie nicht richtig zurechtkommen, kann Ihnen ein Podologe beim Kürzen der Nägel helfen.

Fußpflege bei Diabetes - Regelmäßige Fußkontrolle beim Podologen

Regelmäßige Fußkontrolle beim Podologen: besonders wichtig bei diabetischem Fußsyndrom

Bereits die kleinsten Risse in der Fußhaut können bei Diabetikern zu einem größeren Problem werden. Deshalb ist es sinnvoll, dass sich ein Podologe in regelmäßigen Abständen Ihre Fußhaut anschaut. Das ist besonders bei einer diabetischen Neuropathie wichtig. Dann sind die Nervenenden in den Füßen aufgrund lang anhaltender hoher Blutzuckerwerte bereits so weit angegriffen, dass das Schmerz- und Temperaturempfinden herabgesetzt ist. Dadurch werden Verletzungen erst zu spät wahrgenommen und können schlecht ausheilen. Wie Sie sehen, ist mit einer diabetischen Neuropathie nicht zu spaßen. Sie sollte wirklich ernst genommen werden!

Fußpflege bei Diabetes – Anfallende Kosten beim Podologen

Häufig übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die medizinische Fußpflege, wenn die Diagnose diabetisches Fußsyndrom vorliegt und der behandelnde Arzt eine Verordnung ausstellt. Am besten erkundigen Sie sich im Voraus bei Ihrer zuständigen Krankenkasse, welcher anerkannte Podologe in Ihrer Nähe für Ihre Behandlung infrage kommen könnte.

Wie pflegen Sie Ihre Füße? Haben Sie eventuell ein paar Tipps zur Fußpflege bei Diabetes für andere Leser und Leserinnen?

Dieser Inhalt wurde verfasst von

medizinfuchs Redaktion

Die Blog-Redaktion von Deutschlands bestem Preisvergleich für Medikamente und Gesundheitsprodukte erstellt hier im Blog interessante Hintergründe, Wissenswertes und Unterhaltsames rund um die Themen Gesundheit, Ernährung, Wellness und Beauty.

Ein Kommentar

  • Toller und wertvoller Rat. Meine Mutter hat Probleme mit ihren Füßen, aber sie schmiert sie jeden Abend sorgfältig mit Creme ein, um ein Austrocknen der Haut zu verhindern. Außerdem investierte sie in Socken aus Naturfasern wie Wolle und Bambus, weil die Füße darin perfekt atmen.

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