Das Zähneknirschen ist sehr weit verbreitet und wird durch Anspannung und stressige Situationen ausgelöst. Viele Betroffene wissen gar nicht, dass sie mit den Zähnen knirschen, da das Verhalten meist nachts auftritt. Erst durch den Partner oder beim Zahnarzt werden sie darauf aufmerksam gemacht. Eine Schiene für die Zähne, Übungen zur Entspannung und regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt können helfen.
Was bedeutet es, mit den Zähnen zu knirschen?
Das Knirschen der Zähne – in der medizinischen Fachsprache Bruxismus genannt – ist ein unbewusster Vorgang. Er tritt meist beim Schlafen in der Nacht sowie dem Erwachen auf und ist häufig eine Folge von psychischem Stress, den die Betroffenen im Alltag erfahren.
In der Nacht verarbeiten sie die stressigen Situationen des Tages. Das erzeugt eine innere Anspannung, die sich auf die Kaumuskulatur überträgt und sie aktiviert. Dabei versucht der Körper durch das Mahlen und Pressen der Zähne, Stress oder Ärger abzubauen. Spätestens dann, wenn begleitende Symptome spürbar und sichtbar sind, wird den meisten Betroffenen bewusst, dass sie nachts mit den Zähnen mahlen und pressen.
Erste Symptome, die auf Zähneknirschen hindeuten
- Risse im Zahnschmelz
- Verspannung der Kaumuskeln
- Zahnschmerzen, Zahnfleischbluten
- Zahnabdrücke am Zungenrand
- Zahnfleischschwund
- Entzündungen am Zahnfleisch
- Übermäßige Abnutzung der Kaufläche
- Kopfschmerzen

Wird das Problem nicht rechtzeitig erkannt, kann es zu Lockerung der Zähne oder zum Zahnausfall kommen. Langfristig können auch Schäden am Kiefergelenk auftreten. Mögliche Folgen können auch Verspannungen im Nacken und Rücken sein.
Fünf Praxistipps, um mit dem Knirschen aufzuhören
Zähneknirschen kann in jedem Alter auftreten. Besonders betroffen sind Erwachsene und Jugendliche, die ihre Psyche im Alltag nicht richtig entspannen können oder unter einem sehr hohen Stresslevel stehen. Diese Tipps können vielleicht helfen, das nervöse Verhalten abzustellen, sich zu entspannen und ernsthafte Zahnschäden vorzubeugen.
Tipp 1: Eine Aufbissschiene tragen |
---|
Betroffene sollten so rechtzeitig wie möglich zum Zahnarzt gehen, um eine sogenannte Aufbissschiene zu erhalten, die das Aufeinanderreiben und damit die Abnutzung der Zähne verhindert. Sie wird vom Zahnarzt individuell angepasst und muss vor allem nachts getragen werden. |
Tipp 2: Regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt |
---|
Eine gute Pflege der Zähne und eine regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt sind unerlässlich. |
Tipp 3: Entspannungsübungen |
---|
Entspannungstechniken wie zum Beispiel Yoga, progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, Atemübungen, autogenes Training und andere Übungen zum Entspannen sind ein guter Ausgleich zum Stress im Alltag und können helfen, die verkrampfte Kaumuskulatur zu lockern. Auch Hypnose kann helfen, um sich richtig und tief zu entspannen. |
Tipp 4: Behandlung mit Massagen |
---|
Neben Entspannungsübungen sind auch Massagen besonders hilfreich gegen Zähneknirschen und um die Abnutzung von Zähnen zu verhindern. Außerdem helfen sie beim Ausgleich der Psyche. Ätherische Öle von Lavendel und Baldrian sind gute Hausmittel, die beruhigend wirken und eine verkrampfte Kaumuskulatur entspannen. Gleichzeitig fördern sie einen erholsamen Schlaf. Dafür werden 3 bis 4 Tropfen ätherisches Öl mit 1 Teelöffel Mandel- oder Sonnenblumenöl vermischt und einmassiert. |
Tipp 5: Behandlung mit warmen Kompressen |
---|
Ebenso ist die Behandlung mit warmen Kompressen ein gutes Hausmittel. Dabei dringt die feuchte Wärme tief in das Gewebe ein, löst Verspannungen und fördert die Durchblutung. |
Unbewusster Ärger und Verarbeitung von Stress
Unsere Zähne benötigen wir eigentlich nur zum Essen. Aber viele Menschen mahlen viel häufiger mit ihren Zähnen – insbesondere unterbewusst im Schlaf – wenn ihre Psyche nicht im Gleichgewicht ist. Dabei sind Frauen viel häufiger betroffen als Männer. Um mit diesem nervösen Tick aufzuhören, ist es überaus wichtig, die Ursache dafür zu finden, um eine gezielte Behandlung einzuleiten und das Verhalten abzustellen. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel:
- psychischer Stress
- Ärger oder Frust
- Mobbing
- Störungen im Kaubereich aufgrund schlecht sitzender Prothesen oder zu hoher Füllungen
- Cranio Mandibuläre Dysfunktion (Fehlregulation des Kiefergelenks und der daran beteiligten Muskeln)
Vielen Dank für den spannenden Bericht und die vielen Tipps. Hypnose klingt interessant!
Hallo Guiyang29,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Dein Team von medizinfuchs.de
Hallo,
das sind tolle Tipps, die hier beschrieben wurden! 🙂
Meiner Erfahrung nach können Yoga und vor allem Meditation viel ausgleichen, wer offen dafür ist sollte sich unbedingt mit diesen Themen beschäftigen, dafür mögliche Vorurteile einfach ablegen :-)!
Ausgeglichenheit und Entspannung spielen eine wichtige Rolle, genau wie eine ausreichende Bewegung, das wird häufig unterschätzt!
Ein weiterer guter Tipp ist der Verzicht auf Alkohol und Koffein, auch dadurch kann das Zähneknirschen häufig schon vermindert werden!
Hallo Michael,
danke für deinen Kommentar und die weiteren hilfreichen Tipps.
Es freut uns, dass Du eine gute Lösung für dich gefunden hast.
Dein MF Team
Wir haben zu Hause die besten Ergebnisse mit einer Aufbissschiene gemacht. Auch Joga oder Massagen sid sicher hilfreich, erfordern aber auch immer eine entsprechende Disziplin bei der regelmäßigen Durchführung. Das Einsetzen der Schiene dagegen geht sehr leicht in die abendliche Routine kurz vor dem Zubettgehen ein, kostet keine zusätzliche Zeit und bedarf keiner besonderen Gewöhnung.
Hallo Dirk, danke für deinen Kommentar.
Es freut uns, dass Du eine gute Lösung für dich gefunden hast.
Dein MF Team