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Daumenlutschen oder Schnuller? Abgewöhnen leicht gemacht

Daumenlutschen oder Schnuller? Abgewöhnen leicht gemacht
Verfasst von Marie Franke

Das Thema Daumenlutschen und Nuckeln ist für viele Eltern, Ärzte und Erzieher ein großes Thema in der Entwicklung eines Kindes. Einige Kinder haben das Bedürfniss am Daumen zu Lutschen, andere an der Kuscheldecke oder brauchen den Nuckel. Warum Sie sich als Eltern in aller erster Linie auf Ihren Bauch verlassen sollten und wie eine Abgewöhnung leichter gelingen kann? Lesen Sie heute bei uns!

„Daumenlutscher haben es schwer. Der Kiefer ist krumm und schief und das Kind hat sich sowieso nicht unter Kontrolle.“ Ich muss schlucken. Sie glauben gar nicht, wie oberflächlich andere Eltern sein können. Als ich diesen Kommentar auf dem Spielplatz höre, platzt mir fast der Kragen. Denn das Daumenlutschen ist für viele Kinder ein ganz natürliches Bedürfnis und muss befriedigt werden. Ob da die Mutter oder die Pädagogin in mir spricht, kann ich Ihnen nicht sagen; ich bin da aber ganz anderer Meinung.

Daumenlutschen – Wieso, weshalb, warum?

Den Daumen haben Kinder immer dabei. Anders als ein Nuckel, ist er immer griffbereit und kann nicht vergessen werden. Viele Kinder brauchen lange, um im Leben – dem schnellen und lauten Chaos – anzukommen. Das Saugen und Lutschen ist ein natürlicher Prozess. Dieser muss gerne und oft befriedigt werden, ob beim Einschlafen und bei Stress hilft es auch.

Alternativen zum Beruhigen finden

Bis zum zweiten Lebensjahr ist das Saugen daher in Stresssituationen völlig normal und dem Alter entsprechend. Doch irgendwann sollten Kinder einen neuen Weg finden, um sich zu beruhigen, zu entspannen und Stress abzubauen. Welche Tipps ich da für Sie habe, lesen Sie am Ende.

Daumenlutschen oder Schnuller? Abgewöhnen leicht gemacht

Warum ist Daumenlutschen schädlich?

Anhaltendes Daumenlutschen hinterlässt sichtbare Spuren an Zähnen und Kiefer. Die Vorderzähne sind schief, der Kiefer kann im Wachstum gehindert werden und manchmal entsteht ein offener Biss. Viele Kinder, die lange Daumenlutscher oder Schnullerkinder waren, haben Probleme mit ihrer Zungenmotorik. Dadurch kann der Spracherwerb gestört sein und einige Laute werden falsch oder gar nicht gebildet. Diese Kinder leiden unter schweren Sprachfehlern und haben es nicht immer leicht.

Probleme mit Kiefer und Zähnen

Ich weiß, wie schwer das Abgewöhnen von Schnullern und Daumen ist. Dabei denke ich aber immer an die Zukunft meines Kindes und verlasse mich auf meinen Bauch und das Vertrauen in mein Kind. Bei 40 % der Kinder, die kieferorthopädisch behandelt werden, ist langes Daumenlutschen die Ursache.

Daumenlutschen oder Schnuller? Abgewöhnen leicht gemacht

Was können wir als Eltern machen?

Wie immer gilt: Durchatmen und ruhig bleiben. Denn je gestresster Sie als Eltern sind, desto mehr Stress empfindet Ihr Kind. Sie sollten das Verhalten Ihres Kindes genau beobachten und die Situationen, in denen das Kind am Daumen lutscht rausfiltern. Für genau diese Situationen brauchen Sie ab jetzt eine Alternative. Viele Kinder bevorzugen ein Kuscheltuch oder ein bestimmtes Kuscheltier.

Langsames Abgewöhnen führt zu Erfolg

An erster Stelle steht dann das Loben, wenn das Kind den Daumen in Ruhe lässt. Bei meiner Tochter helfen Listen, in denen wir Dinge notieren. Für jeden Tag ohne Daumenlutschen gibt es einen Stern oder einen Aufkleber.

Nach einer bestimmten Anzahl an Sternen darf sie sich etwas aussuchen: einen besonderen Leseabend, eine Kugel Eis oder einen Spielenachmittag. Kinder müssen merken, dass ihr Verhalten von Ihnen als Eltern akzeptiert wird und Sie gemeinsam daran arbeiten.

Das Saugbedürfnis verstehen

Das Saugbedürfnis ist eine Angewohnheit, die Kinder gerne bei Langeweile, Wut, Trotz und Angst benutzen, denn sie ist vertraut. Schon Babys brauchen das Nuckeln, um zur Ruhe zu kommen. Nur langsam können Angewohnheiten verändert werden, denken Sie doch nur mal an sich und schlechte Angewohnheiten.

Egal, welchen Weg Sie gehen, gehen Sie ihn in Ruhe und mit großem Vertrauen in Ihr Kind! Ich freue mich auf Erfahrungsberichte von Ihnen!

Ihre Marie Franke

Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

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