Ich bin wirklich froh, dass über das Thema Menstruation endlich offen gesprochen werden kann. Wenn ich an meine Pubertät denke, fallen mir viele peinliche Situationen ein, die es heute hoffentlich nicht mehr gibt. Als ich meine Periode zum ersten Mal bekam, war ich zwar gut drauf vorbereitet, aber dennoch fühlte es sich komisch an. Ich vertraute mich einer Freundin an, denn obwohl meine Mutter super offen und locker ist, hatte ich etwas Scham. Auf diese Scham versuche ich bei uns zu Hause komplett zu verzichten.
Denn: das Thema Periode ist doch eins, was Mütter und Töchter ganz offen bereden sollten.
Die erste Periode – Die ersten Anzeichen
In der Pubertät fängt der Körper an bestimmte Hormone zu produzieren, um einen Eisprung möglich zu machen. Parallel baut sich eine Schleimhaut in der Gebärmutter auf, die ein befruchtetes Ei aufnehmen würde. Wenn das Ei nicht befruchtet ist, wird die Schleimhaut abgelöst und die Periode beginnt. Andere Begriffe dafür sind Menstruation, Monatsblutung oder Regelblutung. Häufig tritt die erste Regelblutung zwischen 11 und 14 Jahren auf. Einige Mädchen sind aber schon mit 9 Jahren in der Pubertät und bei einigen reifen die ersten Eizellen erst mit 16 Jahren. Obwohl der Zeitraum sehr individuell ist, gibt es einige Anzeichen, die verraten, dass es bald soweit sein können. Der Weißfluss ist ein weißer Ausfluss, der im Slip sichtbar ist und zeigt, dass die Pubertät nun langsam beginnt. Allerdings kann zwischen dem ersten Weißfluss und dem Einsetzen der ersten Periode viel Zeit verstreichen. Auch die Brüste und die Schambehaarung verändern sich. All das kann ein Indiz dafür sein, dass die erste Periode jederzeit auftreten könnte.

Offen drüber sprechen – Die Menstruation
Wir sprechen zu Hause schon sehr lange über diesen Zeitraum und die Veränderung, die ein Körper durchmacht. Für meine Tochter ist das Thema rund um die Periode sehr aufregend und wir sprechen offen über all ihre Fragen und Ängste.
Obwohl der Trend in den USA auf viele unterschiedliche Meinungen stößt, schwappt er immer häufiger nach Deutschland über. Wovon ich rede? Von Menstruationspartys. Beim ersten Mal habe ich bestimmt so verdutzt geschaut, wie Sie gerade. Nach meiner Recherche habe ich aber eine ganz andere Meinung.
Menstruationsparty – aus dem ersten Mal etwas Besonderes machen
Ich finde die Idee dieses besondere Ereignis etwas hervorzuheben unglaublich schön. Denn es ist ein Zeichen dafür, dass eine neue und verantwortungsvollere Zeit anbricht. Eine Party nur mit Mädchen, denen es ja am Ende ähnlich geht, kann dazu führen, dass Scham und Vorurteile erst gar nicht entstehen. Wer keine große Party schmeißen möchte, kann ja auch etwas alleine mit seiner Tochter unternehmen. Ein besonderes Essen im Restaurant oder ein Mama-Tochter-Nachmittag könnten auch eine schöne Idee sein. Auch ein schönes Geschenk, was an diesen ereignisreichen Zeitraum erinnert, finde ich sehr schön. Bei uns wird es eine besondere Schachtel sein, in der meine Tochter ihre Binden aufbewahren kann. Da ich bei meiner Periode immer Bauchschmerzen habe, wird meine Tochter zusätzlich noch ein eigenes Körnerkissen in ihren Lieblingsfarben bekommen. Auch eine Sammlung von verschiedenen Tees, die gegen Bauchkrämpfe helfen, kann eine aufmerksame Kleinigkeit sein.

Die unschönen Themen rund um die Periode
Natürlich kann die Periode auch mit vielen negativen Gefühlen, Gedanken und Problemen verbunden werden. Schmerzen und Unwohlsein sind sehr weit verbreitet. Eine meiner Freundinnen hat daher für Ihre Tochter eine Art erste Hilfe-Set vorbereitet. Darin befinden sich Schmerztabletten, denn mit starken Schmerzen muss niemand leben, Wärmepflaster, die speziell für die Menstruation geeignet sind und einige Binden und Tampons. Das Set ist in einer wunderschönen kleinen Tasche versteckt, so dass niemand auf die Idee kommen würde, dass hier Menstruations-Bedarf aufbewahrt wird.
Auch für den Fall, dass die ersten Anzeichen schon vorhanden sind und Sie als Mutter so ein Gefühl haben, kann das Set mitgetragen werden. Denn nicht immer startet die erste Periode zu Hause. Ich habe meine damals im Ferienlager bekommen und war froh über meine Mutter, die zur Sicherheit Binden in meinem Koffer verstaut hat.
Was aber viel wichtiger ist: Sprechen Sie offen mit Ihrer Tochter darüber. Falls diese Situation auftritt, sollten sich Mädchen immer eine Vertrauensperson suchen. Das kann eine Freundin sein, die dabei ist oder sogar die Mutter der Freundin oder oder oder. Niemand sollte bei diesem Ereignis allein gelassen werden.
Vielleicht haben Sie noch weitere Ideen, um die erste Periode zu etwas Besonderem zu machen und Scham und Unwohlsein in den Hintergrund zu drängen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir Ihre Tipps zum Thema verraten.
Ihre Marie Franke
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