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Erkältung in der Schwangerschaft

Erkältung in der Schwangerschaft
Verfasst von Marie Franke

Auch Schwangere bleiben von Erkältungen nicht verschont. Denn Erkältungsviren haben in der Schwangerschaft ein leichtes Spiel! Wie Sie eine Erkältung in der Schwangerschaft behandeln und welche verrückten Gerüchte es gibt, lesen Sie heute bei uns.

Kurz vor der Geburt meines Sohnes sind mein Mann und ich richtig krank geworden. Tagelang lagen wir im Bett, schnäuzten unsere Nasen und litten laut und leise vor uns hin. Denn ich ging fest davon aus, dass ich als Schwangere keine Medikamente nehmen durfte. Sogar in der Apotheke verkaufte mir die Apothekerin noch nicht mal ein Nasenspray für Kinder. Völlig erschöpft suchte ich das Gespräch mit meiner Hebamme.

Mein erster Tipp für Sie: Bei allen Fragen rund um Ihre Schwangerschaft sollte Ihre Hebamme Ansprechpartnerin Nummer 1 sein. Welche Tipps Sie mir verraten hat? – lesen Sie weiter.

Erkältung in der Schwangerschaft – Wo kommen die Viren her?


Fast jede Schwangere macht in den 40 Wochen der Schwangerschaft eine Erkältung durch. Da das Immunsystem schwer damit beschäftigt ist, die Schwangerschaft aufrecht zu erhalten, finden einige unerwünschte Viren den Weg in den Körper. Die Schutzbarrieren sind viel einfacher zu durchbrechen und für  Viren und Bakterien ist das der schönste Weg, um sich auszubreiten. Als Schwangere brauchen Sie jedoch keine Angst haben, dass Ihr Kind in Gefahr ist. In erster Linie sind bei Erkältungen in der Schwangerschaft die Nasen-und Rachenschleimhaut betroffen. Selbst wenn die Viren den Weg in den restlichen Körper antreten, wird das Immunsystem mit Abwehrstoffen reagieren und außerdem haben alle Babys einen sogenannten Nestschutz. Dieser Nestschutz beschützt das Baby von vielen Erregern. 

Worauf muss ich als Schwangere achten?

Viele Frauenärzte empfehlen eine Grippeimpfung für Schwangere. Wenn Sie dem Impfen gegenüber generell positiv gestimmt sind, fragen Sie doch einfach bei der nächsten Untersuchung nach Informationen zum Grippeschutz. In der Grippehochsaison sollten Sie Menschen mit Grippe und Erkältungen meiden und auf das richtige Händewaschen achten.

Hygiene ist wirklich wichtig: waschen Sie sich regelmäßig die Händen.

Falls in Ihrer Familie Angehörige erkrankt sind, empfiehlt sich eine Oberflächenreinigung mit Desinfektionsreiniger. Ganz wichtig aber: bleiben Sie trotzdem entspannt.

Wenn der Schnupfen nur noch nervt

Eine laufende Nase nervt, das ist kein großes Geheimnis. Auch ein kratzender Hals ist total gemein und kann die Laune schnell kaputt machen. Doch gerade in den Wochen der Schwangerschaft sind viele Medikamente nicht gut für Ihr Kind. Nasenspray zum Beispiel erweitert die Gefäße, im gesamten Körper. Bei einer übermäßigen Nutzung wird die Plazenta stärker durchblutet und es können Wehen entstehen. Daher sollten Sie vor der Benutzung mit Ihrem Arzt sprechen oder zu Meersalz-Nasenspray greifen. Viele Ärzte erlauben die Benutzung von Kindernasenspray für die Nacht, damit wenigstens ein wenig Schlaf garantiert werden kann. Für Stillende übrigens noch eine kleine Information: Nasenspray kann Einfluss auf die Milchproduktion haben, auch hier sollten Sie daher genau Rücksprache mit Hebamme oder Frauenarzt halten.

Ein Tipp meiner Hebamme: Gegen eine laufende Nase hilft das Einreiben mit Engelwurzbalsam von der Bahnhof Apotheke. 

Erkältung in der Schwangerschaft - Schnupfen

Husten und Halsschmerzen

Gegen Husten hilft viel Flüssigkeit. Nur so kann der Schleim aufgelöst werden und zusätzlich stillt das viele Trinken den Hustenreiz. Hier dürfen Sie zu den Klassikern, wie heiße Zitrone, Honig und Salbeitee greifen. Wenn Sie jetzt denken, Salbeitee? Das kann doch gar nicht sein, der wirkt doch wehenauslösend und abstillend? Laut Aussage meiner Hebamme dürfen Schwangere 1-2 Tassen Salbeitee trinken, viel besser aber mit ihm gurgeln. Gegen Halsschmerzen hilft das Lutschen von Halsschmerztabletten, einige Präparate dürfen problemlos in der Schwangerschaft genommen werden.

Mein Tipp: Gelorevoice Lutschtabletten. Seit der Schwangerschaft habe ich immer eine Packung im Haus, sie sind nämlich auch während der Stillzeit zugelassen. Ein Wickel mit einem nassen Moltontuch und einem Schal ist noch immer der beste Geheimtipp meiner Oma! Achten Sie also auf genügend Flüssigkeit, einen Schal um den Hals und viel Ruhe!

Und bei Fieber und Kopfschmerzen?

Kennen Sie embryotox? Die Charité bietet auf dieser Seite eine ausgiebige Auflistung von Medikamenten. Für jedes Medikament werden Studien zitiert und am Ende gibt es eine Empfehlung dieses Medikament zu nehmen oder auf eine Alternativ auszuweichen. Wenn Sie jetzt Ibuprofen eingeben, fiebersenkend und schmerzstillend, werden Sie feststellen, dass Ibuprofen für die ersten 28 Wochen ein Mittel der Wahl ist. Im letzten Trimenon wird Paracetamol als Alternative angegeben. Fast alle Medikamente können hier begutachtet werden, falls Ihr Arzt ein spezielles Medikament verschreiben möchte, gibt es eine Hotline.

Sie sehen also: der Irrglaube, dass Schwangere auf sämtliche Medikamente verzichten müssen, hält sich nicht. Eine Erkältung in der Schwangerschaft ist zwar super nervig, raubt Schlaf und gute Laune. Mit viel Ruhe, kleinen Pausen im Alltag  und einigen Tipps sollten Sie schnell wieder fit sein.

Auf welche Hausmittel schwören Sie beim Thema Erkältung in der Schwangerschaft?

Ihre Marie Franke

Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

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