Liebe, Sexualität & Familie

Geschwister – Eine ganz besondere Beziehung

Geschwister - besondere Beziehung
Verfasst von Marie Franke
Geschwister. Manchmal wundervoll, manchmal grausam aber immer ziemlich wertvoll. Die Frage ist, warum die Beziehung zwischen Geschwistern oft so einzigartig ist? Alles über eine ganz besondere Verbindung lesen Sie heute bei uns.

Meine Schwester und mich trennen 5,5 Jahre. Zwischen meiner Tochter und meinem Sohn sind etwas mehr als 6 Jahre. Das sind, für heutige Verhältnisse, große Zeitabstände. Die Konstellationen, in denen Kinder groß werden, sind vielfältig. Zwischen Großfamilien, Zwei-Kind-Familien und Zwillingen wachsen Kinder mit Geschwistern anders, als Einzelkinder auf. Schon früh muss geteilt und auf den anderen Rücksicht genommen werden. Ich persönlich finde das Aufwachsen mit Geschwistern wertvoll und möchte es an keinem Tag tauschen.

Geschwister – Liebe und Hass

Ich erinnere mich an viele laute Streitereien, die manchmal sogar ein wenig körperlich wurden. Ging es um das eine bestimmte Legoauto, die Schippe am Strand oder um andere Belanglosigkeiten? Ich weiß es nicht. Geschwister müssen streiten. Das hat schon meine Oma immer gesagt. Und doch gibt es etwas, das alle Geschwister eint: Die Beziehung ist oft die längste und intensivste im Leben. Freundschaften und Partnerschaften kann man beenden, die Beziehung zum Geschwisterteil verbindet jedoch für immer. Die Skala der Emotionen zwischen Geschwistern reicht von Liebe bis Hass.

Miteinander und Füreinander

Noch heute sind meine Schwester und ich wie Engel und Teufel. Wir können nicht ohne einander, manchmal aber auch nicht miteinander. Und doch ist der andere Teil, der Teil, der immer für einen da ist und in schwierigen Situationen sofort zur Stelle ist. Wir streiten uns, reden lange und lieben uns sehr. Auf meine Schwester kann ich zählen, sie auf mich ebenso.

Geschwister

­Sind wir Rivalen?

Gerade die Erstgeborenen empfinden das neue Baby oft als Rivalen. Um dem vorzubeugen empfehle ich gerne, das große Kind immer mit einzubeziehen. Unsere Tochter durfte viele Dinge für ihren Bruder aussuchen und mitentscheiden. Nach der Geburt möchte ich einen Nachmittag in der Woche nur für sie da sein und mir besonders Zeit nehmen. Ob das klappt, kann ich Ihnen dann in wenigen Wochen berichten. Kinder dürfen nicht das Gefühl bekommen, dass das Geschwisterchen wichtiger ist und mehr geliebt wird. Der Spagat zwischen den Kindern ist nicht immer leicht. Ich hoffe sehr, dass ich beiden Kindern gerecht werden kann.

Nicht alleine sein

Eine meiner engsten Freundinnen hat lange Zeit nur eine Tochter gehabt. Für beide war der Kinderwunsch abgeschlossen und es gab keine Gedanken an ein zweites Kind. Durch einen plötzlichen Todesfall in der Nachbarschaft änderte sich bei beiden sofort das Gefühl. Denn die Witwe gab bei der Trauerrede den entscheidenden Hinweis: „Egal was passiert ist, ich bin froh, dass meine Kinder sich gegenseitig haben und niemand das Gefühl haben muss, alleine zu sein.“ In dieser Nacht lagen meine Freundin und ihr Mann lange wach. Am nächsten Morgen wussten beide, unabhängig vom anderen, dass sie noch ein Baby bekommen würden, denn ihre Tochter sollte nie alleine sein. 9 Monate später kam ein wunderbares Mädchen auf die Welt. Was ich Ihnen damit sagen möchte? Egal was uns Eltern passiert, sobald Kinder Geschwister haben, sind sie nie wieder alleine auf dieser Welt. Der Gedanke ist für mich einfach wundervoll und berührt mich sehr.

Geschwister haben ist toll. Sehen Sie das auch so? Mich würden Ihre Familien-und Geschwistergeschichten interessieren.

Ihre Marie Franke

Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

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