Liebe, Sexualität & Familie

Mein Kind fremdelt – Hilfreiche Tipps für den Alltag

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Verfasst von Marie Franke
Etwa ab dem achten Monat beginnt eine neue wichtige Phase der Entwicklung: Ihr Baby fängt an zu fremdeln. Jetzt werden Mama und Papa immer wichtiger und anderen Personen wird misstraut. „Mein Kind fremdelt!“ Viele Eltern sind bei diesem Gedanken geschockt und machen sich Vorwürfe. Warum Sie sich eher freuen und nicht in eine Panikattacke verfallen sollten, lesen Sie heute bei uns.

„Habe ich einen Fehler gemacht? Das ist doch nicht normal.“ Ganz unter uns: das ist normal und sogar sehr wichtig. Denn Fremdeln ist ein Zeichen von Reife und ein weiterer Schritt in Richtung Kleinkind. Das Baby wird groß und kann immer mehr mit seiner Umwelt anfangen. Sie als Bezugsperson rücken mehr und mehr in den Vordergrund und Ihr Kind fängt an zu unterscheiden. Das ist unglaublich wichtig und Sie sollten ganz entspannt in diese Phase gehen.

Mein Kind fremdelt – Warum denn eigentlich?

Wie oben bereits beschrieben fängt das Fremdeln ungefähr ab dem achten Monat an, Ihr Kind lernt Personen voneinander zu unterscheiden und nimmt Sie als Bezugsperson anders wahr. Gerade jetzt sollten Sie viel Körperkontakt zulassen und diese Phase bewusst wahrnehmen. Viele Eltern beschreiben eine Art „Kleben“ des Kindes am Körper der Mutter. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, auch meine Tochter hat lange an mir geklebt und kann sich heute ohne Probleme von mir lösen. Die Sinneswahrnehmungen werden Monat für Monat intensiver und das Misstrauen in „fremde“, Personen also andere Menschen, als Mama und Papa, ist eine Art Kindersicherung der Natur.

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Kindersicherung der Natur

Die Natur ist häufig sehr schlau, so auch beim Fremdeln. Bei aufkommenden Gedanken „Mein Kind fremdelt.“ sollten Sie genau an diese Kindersicherung denken. Denn ohne dieses Misstrauen würde Ihr Kind keine Bindung kennenlernen und auch keinen Unterschied der Bezugspersonen. Bei größeren Kindern könnte es dann zu Vertauschungen und falschen Wahrnehmungen kommen, kommt es ja aber nicht. Die Mutter ist für Babys, und auch für größere Kinder, eine Art sicherer Hafen. Ein Hafen, der immer wieder angelaufen werden kann, der konstant ist. Freuen Sie sich über diese Rolle, ich liebe sie sehr und durch das gemeinsame Sein, tanke auch ich meine Kraft auf.

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„Was mache ich denn, wenn das Kind fremdelt?!“

Ruhig bleiben, tief einatmen und es einfach so hinnehmen. Es bringt nichts, ein Kind zu zwingen oder es gegen seinen Willen auf einen anderen Arm zu geben. Sprechen Sie mit der betroffenen Person und erklären genau, warum dieses Verhalten gerade so akut ist. Wie immer kann ich nur eins raten: je ruhiger Sie sind, desto ruhiger und entspannter ist auch Ihr Kind. Sie sind der sichere und ruhige Hafen, der mit offenen Armen auf das Baby warten sollte. Jedes Kind ist anders, reagiert anders und sollte als Individuum wahrgenommen werden. Einige Kinder fremdeln mehr, als andere und einige überspringen diese Phase fast. Das Auftreten von Weinattacken und „Kleberei“ an der Mutter ist sehr individuell und unterschiedlich.

Auch diese Phase wird, so schnell, wie sie gekommen ist, wieder vorüber gehen. Ihr Kind wird dann wieder ohne Probleme zu Oma und Opa gehen und auch den Nachbarn nicht immer anschreien.

Bis dahin wünsche ich Ihnen alles Gute und freue mich über Erfahrungen von Ihnen!

Ihre Marie Franke

Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

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