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Kuhmilchallergie bei Säuglinge und Kinder

Baby mit Ausschlag durch Kuhmilcheiweißallergie
Verfasst von Marie Franke

Ungefähr ein Prozent der Babys leidet unter einer Kuhmilchallergie. Somit zählt diese Allergie zu den Häufigsten im Säuglingsalter. Alles über die Symptome, Ursachen und wertvolle Behandlungs-Tipps einer betroffenen Mutter, lesen Sie heute bei uns.

Es begann mit Bauchweh. Tagelang schrie mein Sohn nach jeder Mahlzeit, spuckte fast alles wieder aus und unser Vorrat an Spucktüchern und Schlafsäcken hätte für mehre Familien zusammen gereicht. Mit 7 Wochen bekam mein Sohn einen starken Ausschlag im Gesicht, der juckte und wirklich nicht schön aussah. Als er dann mit 8 Wochen Blut spuckte, heute kann ich das so aufschreiben aber in dem Moment war es einfach nur schrecklich, lag die Diagnose sehr nahe: Kuhmilchallergie, besser gesagt Kuhmilcheiweißallergie.

Nachdem ich sämtliche Produkte aus Kuhmilch wegließ, wurden die Symptome nach einigen Tagen wesentlich besser. Denn auch durch die Muttermilch werden die Eiweiße an das Kind weitergegeben. Heute mit 18 Monaten leben wir mit einem sehr ausgetüftelten Speiseplan, denn leider ist die Liste der Allergien noch viel länger geworden.

Neurodermitis bei einem Kind durch Kuhmilchallergie

Was bedeutet Kuhmilchallergie?

Betroffene, häufig Säuglinge und Kinder, reagieren allergisch auf die Eiweiße der Kuhmilch. Andere Milcheiweiße, von Ziegen oder Pferden, können Kreuzallergien auslösen. Allerdings ist hier die Meinung der Kinderätzte sehr unterschiedlich. Uns wurde das Testen tatsächlich verboten, ein anderer Arzt schwört auf Ziegenmilch.
Wie immer gilt also: Sollten Sie betroffen sein, sprechen Sie ausführlich und in aller Ruhe mit Ihrem Kinderarzt

Allergien lösen eine überschießende Reaktion des Immunsystems aus. Das Immunsystem von Allergikern ist dabei fehlerhaft programmiert und bekämpft die betroffenen Allergene. Die allergische Reaktion ist die Antwort unseres Immunsystems auf ein bestimmtes Allergen. In diesem Fall auf die Milcheiweiße. 

Wie äußert sich eine Kuhmilchallergie?

Die Reaktion auf Allergene kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Um Allergien einteilen zu können, muss man im ersten Schritt zwischen dem Soforttyp und dem Spättyp unterscheiden:

Der Soforttyp, wie der Name es schon beschreibt, reagiert ohne Verzögerung. Fachlich nennt man diese Gruppe Typ-I-Allergie. In den ersten zwei Stunden kommt es zu einer Reaktion. Dabei kann die Haut mit Pusteln reagieren, anschwellen und extrem jucken. Reagiert ein Patient mit den Atemwegen können Husten, eine laufende Nase, erschwertes Atmen und eine Schwellung des Kehlkopfes auftreten. Reagiert der Magen-Darm-Trakt kommt es zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Bei meinem Sohn reicht schon der Kontakt an den Fingern, die er sich durch das Gesicht reibt und schon kommt eine Reaktion. Die Partie um seinen Mund schwillt an und er leidet für mehrere Tage unter starken Durchfällen. Sie sehen also, nicht immer sind große Mengen von Allergenen notwendig, um eine Reaktion auszulösen.  

Der Spättyp, Typ IV Allergiker, reagiert verzögert. Auch hier können Haut, Atmung und der Magen-Darm-Trakt betroffen sein. 

Babyhand mit Ausschlag durch Kuhmilchallergie

Warum bekommt man eine Kuhmilchallergie?

Wie oben schon angesprochen, bekämpft das Immunsystem, fälschlicherweise, die Eiweiße der Kuhmilch. Den einen Grund für diese Reaktion kann niemand genau benennen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Bereitschaft Allergien zu entwickeln in vielen Fällen vererbt wird. Die Wahrscheinlichkeit in Allergiker-Familien eine Allergie zu bekommen, ist also erhöht. Die Warum-Frage können wir daher an dieser Stelle nicht ausreichend beantworten. Ich kann Ihnen aber versichern, dass ich mir an vielen Tagen diese Frage stelle und häufig sehr wütend auf das Immunsystem meines Sohnes bin.

Diagnosestellung

Die Diagnose ist sehr schwer zu stellen. Denn für kleine Kinder und Säuglinge gibt es wenige Arten von Allergietests und nicht immer schlagen diese an, obwohl eine Allergie vorliegt. Falls Sie vermuten, dass Ihr Kind betroffen ist, ist der Gang zum Kinderarzt und die Überweisung zu einem auf Kinder spezialisierten Allergologen sehr zu empfehlen. Häufig wird, bei dem Verdacht einer Kuhmilcheiweißallergie, empfohlen für zwei Wochen auf Kuhmilch zu verzichten. Bessern sich die Beschwerden innerhalb dieser Zeit, können Sie davon ausgehen, dass die Diagnose sicher ist. Für Kinder, die nicht gestillt werden, gibt es eine Reihe verschiedener Pre-Milch Sorten bei der Kuhmilchallergie.

So nervig und anstrengend die Suche nach der Diagnose ist, in der heutigen Zeit sind die Alternativen in großen Mengen vorhanden. Ich weiss schon gar nicht mehr, wie normale Milch schmeckt und habe mich an den Geschmack von Hafermilch gewöhnt.

Viele vegane Blogs bieten darüber hinaus hilfreiche Tipps, wenn es um die Themen Backen und Nachspeisen geht, vielleicht haben Sie noch weitere interessante Tipps für mich?



Ihre Marie Franke

Dieser Inhalt wurde verfasst von

Marie Franke

Marie Franke ist Erziehungswissenschaftlerin, Germanistin, Bloggerin und Mama. Das chaotische Leben mit ihrer 9-jährigen Tochter und ihrem 3-jährigen Sohn bietet genug Material für den Blog frauraufuss.de. Dort bloggt sie unter dem Pseudonym Märry Raufuss. Irgendwann will sie mal Lehrerin werden, bis dahin gibt sie Einblick in den total normalen Wahnsinn einer studentischen Mama und in einer Patchworkfamilie. In ihrem Studium beschäftigt sie sich mit den Themen Patchwork, Wandel der Familien und neuen Familienmodellen.

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