Am 1. August ist es wieder soweit: Das neue Kitajahr beginnt. Die Eingewöhnung ist für viele Kinder der erste Schritt ohne die Eltern. Wie da ein reibungsloser Kitastart funktionieren kann? Bei uns bekommen Sie alle Infos und persönliche Erfahrungen zur Eingewöhnung in die Kita.
Meine Tochter kam mit elf Monaten in die Kita. Die Eingewöhnung war für sie eher ein kleiner Spaß und für mich ein großer Schritt in Richtung „groß werden“. Ich habe mich im Vorfeld genau über die verschiedenen Modelle informiert und wollte meiner Tochter sowie auch mir alle Zeit der Welt lassen. Welche Tipps wir für Sie als Eltern schon vorab haben, habe ich heute für Sie zusammengefasst.
Die Eingewöhnung als etwas positives verstehen
Viele Eltern haben Angst, sind verunsichert oder fühlen sich nicht zu 100 % damit wohl, dass das kleine Wesen ab heute in die Kita geht. Verstehen Sie die Eingewöhnung als eine Chance für Sie und auch für Ihr Kind.
Meine Tochter hat unglaublich davon profitiert. Der frühe Kitastart hat ganz schnell einen kleinen selbstständigen Menschen aus ihr gemacht. Mit etwas über einem Jahr hat sie ganz selbstverständlich die Schuhe in das Regal gestellt und ihren Teller nach dem Essen abgeräumt. Alle Prozesse, die durch tägliche Rituale in der Kita erlernt und gefestigt werden, sind gut für Sie und vor allem für Ihr Kind.
Sich frühzeitig mit der Trennung auseinander setzen
Haben Sie Ihr Kind schon mal für wenige Stunden bei Oma gelassen? Probieren Sie kleine Trennungsversuche schon vor der Eingewöhnung in die Kita – so fällt es Ihnen und auch Ihrem Kind ein wenig einfacher. Was zusätzlich helfen kann sind Schnupperbesuche in der neuen Kita. Ihr Kind kann neugierig erforschen, wie so ein Gruppenraum aufgebaut ist, welche Spielzeuge es gibt und was die anderen Kinder machen.
Langsame Eingewöhnung
Die meisten Kitas arbeiten nach dem Berliner Modell. In den ersten Tagen gehen Sie zusammen mit Ihrem Kind in die Gruppe. Die Erzieher nehmen ganz langsam Kontakt auf und immer dann, wenn es zu viel wird, kann Ihr Kind zurück in Mamas oder Papas schützende Arme.
Ungefähr am vierten oder fünften Tag kommt der erste Trennungsversuch. Ich habe damals für etwa 15 Minuten die Gruppe verlassen und bin dann wieder gekommen. Die Zeit der Trennung wird nach und nach aufgebaut und so bin ich in der zweiten Woche schon über eine Stunde außerhalb des Raumes gewesen. Wichtig ist dabei nur eins: Beobachten Sie Ihr Kind und Ihre eigene Reaktion. Wenn Sie ein komisches Bauchgefühl bekommen, sprechen Sie mit den Erziehern. Kein Modell ist in Stein gemeißelt und individuelle Anpassungen sind immer möglich.
Auf die Verabschiedung achten
Wichtigster Tipp aller Erzieher: Dramatisieren Sie die Trennung und den Abschied nicht übermäßig. Kinder haben ein unglaubliches Gespür für Gefühle und Befindlichkeiten. Wenn ein Kind spürt, dass die Eltern sich gerade nicht wohl fühlen und unsicher sind, wird es mit großer Wahrscheinlichkeit auch unsicher sein und anfangen zu weinen.
Nach fast 6 Jahren als Mutter kann ich diese Theorie zu 100 % stützen. Meine Tochter reagiert genauso. Sobald sie merkt – und das ist heute auch noch so – dass ich ein wenig unsicher bin, wird sie aufmüpfig, weint oder wird ziemlich unfreundlich. Sie reagiert auf Gefühle und versucht mit kindlicher Art zu reagieren.
Haben Sie also keine Angst vor der Eingewöhnung Ihres Kindes. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht, haben Sie noch Tipps für andere Eltern?
Ihre Marie Franke
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