Während die Einen keine Beschwerden haben und die Krankheit unwissend übertragen können, entwickeln andere typische Symptome einer Gelbsucht. Aus einer akuten Hepatitis B kann sich eine chronische Form entwickeln, vor allem bei infizierten Säuglingen. In manchen Fällen kann die chronische Erkrankung zu einem akuten Leberversagen führen. Doch eine Impfung kann schützen.
Was ist Hepatitis B?
Bei einer Hepatitis B – auch häufig als Virushepatitis B oder HBV bezeichnet – handelt es sich um eine Entzündung der Leber, die durch einen Virus verursacht wird. Sie ist eine meldepflichtige Erkrankung und die häufigste Virusinfektion des Menschen. Der Virus gelangt durch Blut oder andere Körperflüssigkeiten in den Körper und kann die Zellen der Leber schädigen. Das kann zu Störungen der Leberfunktion führen.
Übertragung durch infizierte Körperflüssigkeiten
Die Ursachen einer Infektion mit Hepatitis B sind vielfältig. Der Virus kann über infizierte Körperflüssigkeiten wie Blut, Tränenflüssigkeit, Sperma, Speichel oder Vormilch (Kolostrum) übertragen werden und über die Schleimhaut oder Verletzungen der Haut in den Körper gelangen.
Erste Symptome sind Müdigkeit und Leistungsschwäche. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit, beträgt 30 bis 180 Tage. Die ersten Symptome sind sehr unspezifisch:
- Leistungsschwäche
- Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Verdauungsstörungen
- Druckgefühl im rechten Oberbauch
- Leberschwellung
- Gelenk- und Muskelbeschwerden
- Gewichtsverlust
- Fieber
Drei bis zehn Tage später können die Viren gegebenenfalls die Leberzellen zerstören. Das führt zu einem Stoffwechselausfall und Symptome der Gelbsucht, wie heller Stuhlgang, dunkler Urin, gelbe Färbung der Sklera der Augen sowie Gelbfärbung der Haut treten auf.
Krankheit kann einen schweren Verlauf nehmen
Es gibt zwei Formen: die akute und die chronische HBV. Wie schwer die Krankheit der Betroffenen verläuft, hängt von ihrem Allgemeinzustand und Alter ab. Bei Erwachsenen verläuft die Infektion eher unkompliziert und heilt häufig von allein aus, sodass keine Medikamente notwendig sind.
Hält die Krankheit jedoch längere Zeit an und wird chronisch, ist eine besondere Therapie notwendig. In einem von 100 Fällen endet die HBV mit einem Leberversagen.
Eine chronische Hepatitis B macht eine besondere Behandlung erforderlich
Betroffene, die an einer akuten Hepatitis B leiden, sollten Alkohol meiden und Bettruhe einhalten. Zusätzlich entlastet eine fettarme Ernährung die Leber. Wer einmal eine akute Virushepatitis B überstanden hat, ist vor einer Wiederansteckung immun.
Für die Behandlung der chronischen Virushepatitis B kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz, zum Beispiel Interferon sowie antivirale Medikamente mit den Wirkstoffen Entecavir und Tenofovir. Bei einem Leberversagen bleiben als Behandlung nur noch die Transplantation und die lebenslange Einnahme von Immunsuppressiva, die die Abstoßung der transplantierten Leber verhindern sollen.
Vorbeugung und Schutz durch Impfung möglich
Der Krankheit kann vor allem durch eine Impfung vorgebeugt werden. Die Impfung zählt zu den Standardimpfungen im Säuglingsalter. Bei manchen Erwachsenen kann es sinnvoll sein, die Impfung nachzuholen oder aufzufrischen, vor allem Personal medizinischer Einrichtungen, Ersthelfer und Dialysepatienten oder vor einem Aufenthalt in Entwicklungsländern.
Weitere Vorbeugungsmaßnahmen:
- beim Geschlechtsverkehr Kondome verwenden
- keine Zahnbürsten, Rasierer, Nagelfeilen und Nagelscheren von infizierten Personen benutzen
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