Diese Atemwegsinfektion Keuchhusten gilt als sehr ansteckend und wird durch Bordetellen mittels Tröpfcheninfektion ausgelöst. Sie wird vor allem durch anfallsartige Hustenanfälle mit Würgereiz begleitet. Besonders gefährdet sind Neugeborene sowie Jugendliche und Erwachsene ohne Impfschutz. Eine regelmäßige Impfung ist jedoch die beste Vorbeugemaßnahme.
Was ist Pertussis?
Sie ist eine schwere Infektionserkrankung der Atemwege und wird durch Bakterien ausgelöst, sogenannte Bordetellen. Diese setzen Giftstoffe frei, die Schäden im umliegenden Gewebe verursachen und die Abwehrkräfte mindern. Auch, wenn die Keuchhusten-Erkrankung eine der häufigsten Infektionskrankheiten bei Kindern ist, so stecken sich zunehmend auch Jugendliche und Erwachsene an, die ihren Impfstatus nicht aufgefrischt haben.
Wir durch Tröpfcheninfektion übertragen
Die Übertragung der Infektionserkrankung erfolgt durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch, zum Beispiel beim Sprechen, Niesen oder Husten. Dabei können winzige Tröpfchen bis zu 1 Meter aus dem Atemweg in die Luft gewirbelt und eingeatmet werden. Deshalb kann fast jeder Kontakt zwischen einem ungeschützten Gesunden und einem Erkrankten zu einer Ansteckung der Erkrankung führen. Sogar gesunde Menschen können den Erreger kurzzeitig übertragen. Zu den Vorsichtsmaßnahmen gehören ein entsprechender Mundschutz sowie eine sorgfältige Händedesinfektion.
Die Krankheit bricht meist nach 7 bis 10 Tagen aus
Die Inkubationszeit, also die Zeit ab dem Tag der Infektion bis zum Ausbruch beträgt in der Regel 7 bis 10 Tage, kann aber auch manchmal bis 20 Tage anhalten. Jedoch sind die Infizierten bereits kurz vor den ersten typischen Symptomen ansteckend für andere Menschen. Ihre Ansteckungsfähigkeit kann manchmal bis zu 5 Wochen bestehen bleiben, zum Beispiel bei Säuglingen. Bei einer Behandlung der Infektionserkrankung mit einem Antibiotikum kann sich die Ansteckungsfähigkeit auf 5 Tage nach dem Beginn der Medikamententherapie verkürzen.
Keuchhusten verläuft in drei typischen Stadien
Stadium catarrhale:
Das erste Stadium ist die Erkältungsphase und dauert 1 bis 2 Wochen. Diese Phase verläuft mit grippeähnlichen Anzeichen, wie beispielsweise Husten, Schnupfen und Schwächegefühl. Fieber gibt es in diesem Stadium eher selten.
Stadium convulsivum:
Die Anfallsphase dauert 4 bis 6 Wochen. Diese Zeit wird durch krampfartige Hustenanfälle geprägt. Fieber tritt nur selten auf. Der anfallsartige Husten wird auch als Stakkatohusten bezeichnet. Hustenanfälle können minutenlang anhalten und sogar bis hin zu Atemnot führen. Der sehr quälende Husten geht häufig mit Würgereizen und Hervorwürgen von zähem Schleim einher. Häufig müssen sich die Erkrankten auch erbrechen. Nach den Hustenanfällen ist ein Keuchen zu hören. Dieses entsteht durch das plötzliche Einatmen gegen die noch geschlossene Stimmritze, die sich durch einen Krampf des Kehlkopfes nicht öffnet. Die Attacken können innerhalb von 24 Stunden zwischen 5 und 50 Mal auftreten, vor allem nachts. Psychische oder körperliche Belastung verstärken die krampfartigen Hustenanfälle.
Stadium decrementi:
Dieses Stadium stellt die Erholungsphase dar und hält 6 bis 10 Wochen an. Jetzt erst klingen die Hustenattacken nach und nach ab. Jedoch können noch mehrere Monate lang körperliche Anstrengung, kalte Luft oder Zigarettenrauch einen Reizhusten verursachen. Manchmal können auch typische Krankheitsanzeichen bis über mehrere Wochen oder Monate bestehen bleiben.
Nicht immer klar erkennbare Erkrankungsstadien vorhanden
Bei manchen Jugendlichen und Erwachsenen tritt oft nur ein lang anhaltender Husten auf. Typische Hustenanfälle fehlen jedoch. Bei diesem untypischen Verlauf fällt es den Ärzten schwer, eine korrekte Diagnose zu stellen. Meist haben sich Erwachsene und Jugendliche mit einem 5 Tage anhaltenden Husten mit der Infektionskrankheit angesteckt.
Bei Säuglingen sind auch nicht immer typische Anzeichen für die Erkrankung vorhanden. Stattdessen kommt es häufig zu Apnoen (Atemstillständen). Diese erfordern eine sofortige Intensivtherapie in einer Klinik.
Komplikationen besonders gefährlich im 1. Lebensjahr
Im 1. Lebensjahr können manchmal Komplikationen auftreten, die in diesem Alter besonders gefährlich sind, wie zum Beispiel:
- Mittelohrentzündung
- Lungenentzündung
- Schädigung des Gehirns aufgrund einer Apnoe
- Dauerschäden wie geistige Störungen, Lähmungen sowie Hör- und Sehstörungen sind möglich
- Krampfanfälle
Gefährdet sind Neugeborene und Personen ohne Impfschutz
Neugeborene haben keine spezifischen eigenen Abwehrstoffe gegen die Infektionskrankheit und können sich deshalb schon ab ihrem ersten Lebenstag infizieren. Erst eine Keuchhusten-Impfung gibt wirksamen Schutz.
Die Krankheit kann jedoch jeden Menschen treffen. Aktuell sind es zunehmend Jugendliche und Erwachsene, die keinen Impfschutz haben. Diese stellen besonders für Senioren, Kleinkinder, Menschen mit Grunderkrankungen und Neugeborene eine ernst zu nehmende Ansteckungsquelle dar.
Behandlung mit Antibiotika bei schwerer Erkrankung
Bei einem leichten Verlauf der Erkrankung dürfen Kinder und Babys zu Hause bleiben. Bei schweren Fällen werden sie jedoch im Krankenhaus behandelt. Besondere Vorsicht ist bei Säuglingen geboten, da sie den Schleim noch nicht selbst abhusten können. Manchmal ist eine Notfallbehandlung bei Kindern unter 6 Monaten notwendig, um ein Atemstillstand zu verhindern. Dann muss der Schleim im Krankenhaus abgesaugt werden. In sehr schweren Fällen werden auch Antibiotika eingesetzt.
Bei Erwachsenen heilt Keuchhusten meist von allein wieder aus. Manche müssen jedoch Antibiotika einnehmen. Schwangere Frauen sollten sich bereits vor einer Schwangerschaft impfen lassen. Denn die schweren Hustenanfälle können während der Schwangerschaft die Wehen vorzeitig auslösen. Das Ungeborene wird jedoch nicht von der Krankheit beeinträchtigt.
Kleine Mahlzeiten und viel trinken
Erkrankte sollten nur kleine und leicht verdauliche Mahlzeiten zu sich nehmen und viel Trinken. Durch das häufige Erbrechen besteht Flüssigkeitsmangel. Deshalb ist es sehr wichtig, viel Flüssigkeit aufzunehmen.
Regelmäßiges Impfen als Vorbeugung und Schutz
Für die Infektionskrankheit gibt es eine Schutzimpfung für alle Altersgruppen, die bei Erwachsenen jedoch auch in Kombination mit einer Impfung gegen Diphtherie und Tetanus erfolgen kann. Der Impfschutz hält nur für 3,5 bis 12 Jahre und muss dann wieder regelmäßig aufgefrischt werden. Für Säuglinge beginnt die Schutzimpfung ab dem 2. Lebensmonat in mehreren Teilimpfungen.
Menschen, die einmal an dieser Krankheit erkrankt waren, können sich jedoch immer wieder neu infizieren. Ein gewisser Schutz hält nach einer Erkrankung nur 7 bis 20 Jahre an.
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