Es gibt Erkrankungen, bei denen Medikamente nur wenigen Betroffenen zur vollständigen Heilung verhelfen. Vor allem bei Leukämie, einer Form von Krebs im Blut, ist das so.
Eine deutlich bessere Chance bietet die Transplantation von gesunden Stammzellen. Doch nur ein Drittel der Betroffenen findet einen passenden Stammzellenspender in der Familie. Die meisten Empfänger sind auf freiwillige Hilfe angewiesen. Ein Fremdspender kann allerdings nur gefunden werden, wenn er bereits in einer Spenderdatei erfasst ist.
Nicht immer eignen sich Verwandte für Spenden
Nur in rund einem Drittel der Fälle kommt die eigene Familie als Stammzellenspender infrage. Zwei Drittel der Erkrankten sind also darauf angewiesen, dass Freiwillige zur Spende bereit sind. Grundsätzlich kann jeder gesunde, volljährige Mensch unter 61 Jahre Stammzellen spenden.
Als Stammzellenspender registrieren ist simpel
Wer anderen mit einer Knochenmarkspende helfen möchte, sollte sich in eine Spenderdatei aufnehmen lassen. Dafür ist ein Bluttest oder ein Wangenabstrich erforderlich: Im Labor lassen sich wichtige Merkmale wie HLA-Typen herausfinden, auf die es bei der Knochenmarkspende ankommt. Das dafür vorgesehene Testset kann man bei den Spenderdateien direkt, bei vielen Blutspendediensten oder in Apotheken bekommen. Die fachgerechte Entnahme übernimmt zum Beispiel der Hausarzt.
Werden Sie Spender und retten Sie LebenSpenderverzeichnisse vermitteln weltweit Spender
Die Vorteile von zentralen Spenderregistern leuchten ein: Sobald ein Patient eine Knochenmarkspende benötigt, können Ärzte Suchzentren weltweit mit dem Finden eines geeigneten Spenders beauftragen. In Deutschland sind bereits mehr als sechs Millionen hilfsbereiter Menschen in solchen Registern erfasst. Die Suche nach passenden HLA-Typen geht so deutlich schneller: Über 50 Prozent der Empfänger können innerhalb von sechs Wochen geholfen werden.
Registrieren ist unverbindlich
Wer sich als Spender registriert, ist nicht automatisch zur Spende verpflichtet. Das bedeutet, dass man bei Angst und sonstigen Bedenken auch dann noch ablehnen könnte, wenn man als passender Stammzellenspender identifiziert wurde. Wichtig: Sobald die Behandlung beim Empfänger in die Wege geleitet wurde, gibt es kein Zurück mehr. Der Patient ist nun auf die Transplantation angewiesen.
Periphere Blutstammzellentnahme als Alternative zur Knochenmarkspende
Seit 1989 ist eine weitere Methode im Einsatz, mit der Stammzellen gewonnen werden: die periphere Blutstammzellentnahme. Hier bekommt der Spender für einige Tage ein Medikament, durch das Stammzellen ins Blut übergehen. Diese werden dann ähnlich wie bei einer Dialyse herausgefiltert. Die Behandlung dauert 3 bis 4 Stunden und erfordert keine Vollnarkose.
Entnahme von Knochenmark in Vollnarkose
Der Vorgang dauert inklusive Narkose ungefähr eine Stunde. In Vollnarkose werden dem Spender aus dem Beckenkamm etwa 0,5 bis 1,5 Liter Knochenmark entnommen. Am Tag nach der Prozedur kann man das Krankenhaus normalerweise schon wieder verlassen.
Knochenmark bildet sich schnell zurück
Nach der Entnahme des Knochenmarks dauert es in der Regel nur wenige Wochen, bis der Körper des Spenders die fehlende Menge vollständig ersetzt hat. Für einen gesunden Menschen entstehen durch die Entnahme normalerweise keine Risiken. An der Entnahmestelle kann es nach der Prozedur für ein paar Tage zu Blutergüssen und leichten Schmerzen kommen.
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