Menschen, die ohne eine Transplantation sterben oder nur eine geringe Überlebenschance haben, sind auf ein geeignetes Organ von einem anderen Menschen angewiesen. Dabei können Organe wie Lunge, Herz, Niere, Leber, Dünndarm und Pankreas von einem Verstorbenen entnommen und in den Empfänger transplantiert werden. Bei Niere und Leber ist auch eine Lebendspende möglich. Wie einfach und wichtig ein Organspendeausweis ist, erfahren Sie in unserem Beitrag.
Wie kann ich Organspender werden?
Jeder kann in Deutschland mit einer schriftlichen Willenserklärung – zum Beispiel im Organspendeausweis – Organspender werden. Eine feste Altersgrenze gibt es dabei nicht. Für Kinder unter 14 Jahren sind die Eltern für die Entscheidung verantwortlich. Ab 16 Jahren darf jeder selbst darüber entscheiden, ob er Organe spenden möchte oder nicht. Für die Entscheidung ist es wichtig, mit Familie und Freunden zu sprechen. Wer sich einmal dafür entschieden hat, sollte den Organspendeausweis stets bei sich tragen.

Was wird in einem Organspendeausweis eingetragen?
Im Organspendeausweis gibt es verschiedene Wahlmöglichkeiten. Dabei kann ausgewählt werden, ob Herz, Lunge oder ein anderes Organ im Todesfall gespendet werden soll. Die Entscheidung kann jederzeit geändert oder ganz widerrufen werden. Dafür wird ein neuer Ausweis ausgefüllt und der Alte vernichtet.
Überstandende oder akute Krankheiten sollten im Organspendeausweis unter „Anmerkungen/besondere Hinweise“ vermerkt werden. Zum Beispiel eine Krebserkrankung oder eine abgeheilte Tuberkulose.
Jetzt Organspendeausweis ausfüllenZwei Voraussetzungen sind zur Organspende notwendig:
Wer kommt für eine Gewebe- oder Organspende in Frage?
Allerdings kommen nur wenige Verstorbene für eine Organspende infrage, da in den meisten Fällen der Hirntod erst nach dem Herzstillstand eintritt. Im Gegensatz dazu ist eine Gewebespende noch bis zu 72 Stunden nach dem klinischen Tod (Herz-Kreislauf-Stillstand) möglich. Deshalb können mehr Verstorbene Gewebe spenden, als Organe.
Für eine Transplantation ist es wichtig, dass die Organe funktionsfähig und gesund sind. Bei hirntoten Menschen werden im Fall eines Einverständnisses kurz vor der Organentnahme unterschiedliche Untersuchungen durchgeführt. Damit wird die Funktionsfähigkeit der Organe überprüft.

Vor- und Nachteile bei einer Lebendspende
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Erfolgschancen sind gegenüber einer Organspende eines Verstorbenen weit überlegen | Bei ca. 10 % der Lebendspenden kann es zu einer Abstoßungsreaktion kommen |
Operation ist planbar | Spender wird zum lebenslangen Patienten, da er sich zu regelmäßigen Untersuchungen beim Arzt verpflichtet |
Spender und seine Lebensgewohnheiten sowie sein Gesundheitszustand sind bekannt | bei Arbeitsunfähigkeit kann es zu versicherungsrechtlichen Konsequenzen kommen |
geringere Abstoßungsreaktionen | das Risiko für Nierenspender, dialysepflichtig zu werden, erhöht sich geringfügig |
Prognose für Genesung sehr gut | Erkrankung an Bluthochdruck ist möglich |
Lebendspende bei nahen Verwandten ist legal
Neben einer Organspende im Todesfall ist es auch möglich, zu Lebzeiten einen Teil der Leber oder eine Niere zu spenden. Allerdings sind nach dem Transplantationsgesetz Lebendspenden nur einander persönlich sehr eng verbundenen Menschen oder unter nahen Verwandten möglich.
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