Welches Schmerzmittel soll ich nehmen - Ibuprofen, Aspirin, Naproxen oder Paracetamol?
Schmerzmedikamente: Sie sind Schutzengel und Teufelskreis in einem. Eine erfolgreiche Schmerzbehandlung ist von großer Bedeutung, um Schmerzen zu lindern und eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen. Bewährte Schmerzmittel gibt es freiverkäuflich in der Apotheke. Dabei lautet die häufige Frage: Welches Medikament soll ich denn nehmen? Lesen Sie hier wichtige Hinweise, die Ihre Entscheidung erleichtern können, und was Sie unbedingt beachten sollten, um Schäden zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
- Warum empfinden wir Schmerzen? – Schutzfunktion und Leiden
- Was ist unter einer Schmerztherapie zu verstehen?
- Das WHO-Stufenschema bei Schmerzen
- Professionelle Therapie bei chronischen Schmerzen
- Freiverkäufliche Schmerzmittel – allgemeine Regeln für die Einnahme
- Welches Mittel soll ich nehmen?
- Bei starken Schmerzen – verschreibungspflichtige Opioide
- Nicht-opioidale Schmerzmittel
- Antipyretische Schmerzmittel - Wirkung gegen Schmerzen und Fieber
- Saure antipyretische Schmerzmittel (NSAR) wirken auch bei Entzündungen
- Verschreibungspflichtige Medikamente nur zur Schmerzlinderung
- Welche Schmerzmittel wirken wo am besten - Beispiele
- Bis zu welcher Wirkstoffmenge sind Analgetika rezeptfrei?
- Wann wirkt das Schmerzmittel und wie lange hält die Wirkung vor?
- Nebenwirkungen von Analgetika - Magen, Herz, Nieren und mehr
- Zusammenfassung der NSAR Ibuprofen und Diclofenac sowie von Paracetamol
- Paracetamol für Babys – sicher und wirksam
- Welche Schmerzmittel gibt es sonst noch für Kinder?
- Was sonst noch hilft - eiskalt und natürlich gegen Schmerzen
- Wärmebehandlung gegen Schmerzen
- Lokale Schmerzlinderung mit Salben
Warum empfinden wir Schmerzen? – Schutzfunktion und Leiden
Schmerzen sind eine natürliche Schutzfunktion des Körpers und haben die wichtige Aufgabe, uns vor Schäden und Verletzungen zu bewahren. Sie signalisieren, dass etwas nicht in Ordnung ist und helfen uns, Gefahren zu erkennen und zu vermeiden. Obwohl Schmerzen also eine wichtige Funktion haben, können sie auch sehr belastend sein und das tägliche Leben stark beeinträchtigen. Schmerzen können in vielen verschiedenen Formen und Intensitäten auftreten, von akuten Schmerzen aufgrund von Verletzungen oder Krankheiten bis hin zu chronischen Schmerzen, die oft über einen längeren Zeitraum anhalten. Eine angemessene Schmerzbehandlung ist daher von großer Bedeutung, um Schmerzen zu lindern oder zu beseitigen und eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen.
Was ist unter einer Schmerztherapie zu verstehen?
Schmerztherapie ist eine medizinische Fachrichtung, die sich mit der Diagnose, Behandlung und Linderung von Schmerzen beschäftigt. Das Ziel der Schmerztherapie besteht darin, Schmerzen zu lindern oder zu beseitigen, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die Schmerztherapie kann medikamentös oder nicht-medikamentös erfolgen und umfasst eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten, die individuell abgestimmt werden. Dazu gehören Schmerzmittel, physikalische Therapien (insbesondere TENS und Wärme- und Kältetherapien), psychotherapeutische Maßnahmen und alternative Therapien wie Akupunktur oder Formen der Physiotherapie. Die Schmerztherapie wird von dafür ausgebildeten Hausärzten, Fachärzten für Schmerztherapie oder Schmerzmedizin oder auch von anderen Fachärzten wie Neurologen, Onkologen oder Anästhesisten, Psychotherapeuten, Heilpraktikern und Physiotherapeuten durchgeführt. Sie betrifft in erster Linie Patienten mit chronischen und schwereren Schmerzen. In vielen Fällen hilft jedoch bei leichten und moderaten schmerzen, die kurzfristig auftreten, ein rezeptfreies Schmerzmittel aus der Apotheke. Darüber lesen Sie im Folgenden.
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mehrDas WHO-Stufenschema bei Schmerzen
Die WHO empfiehlt einen dreistufigen Behandlungsplan für die Schmerztherapie mit Arzneimitteln:
1. Stufe: Nicht-Opioid-Schmerzmittel wie Paracetamol oder NSAIDs – wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure, oder Diclofenac.
2. Stufe: Schwache Opioide wie Tramadol in Kombination mit Nicht-Opioid-Schmerzmitteln.
3. Stufe: Starke Opioide wie Morphin in Kombination mit Nicht-Opioid-Schmerzmitteln.
Dabei liefert das Schema nur eine grobe Orientierung. Die Wahl der Schmerztherapie hängt immer von der Schwere und Art des Schmerzes sowie von den Schmerzursachen ab. Da Opioide sehr starke Medikamente sind und ein hohes Risiko für Missbrauch und Abhängigkeit besteht, sind sie in allen Ländern verschreibungspflichtig. Rezepte müssen innerhalb von sieben Tagen eingelöst werden.
Ibuprofen
mehrProfessionelle Therapie bei chronischen Schmerzen
Um einen qualifizierten Schmerzspezialisten in Deutschland zu finden, können die jeweiligen Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) und Ärztekammern der Bundesländer helfen. Ein darüber zertifizierter Schmerztherapeut trägt die verbandsinterne Zusatzbezeichnung "Algesiologe DGSS/STK“. Die Zusatzbezeichnung "Spezielle Schmerztherapie" wird nur nach einer einjährigen, vollzeitigen Ausbildung in einer dafür akkreditierten Fachabteilung mit abschließender Prüfung vor der Ärztekammer verliehen.
Infos: Die DGS ist eine der wichtigsten Organisationen für Schmerzmedizin in Deutschland und bietet Informationen über die Ausbildung, Forschung und Therapie in der Schmerzmedizin sowie eine Liste von zertifizierten Algesiologen.
Freiverkäufliche Schmerzmittel – allgemeine Regeln für die Einnahme
Freiverkäufliche Schmerzmittel leisten schnelle und gute Hilfe und bewahren auch vor so mancher schmerzhaften, schlaflosen Nacht. In vielen Fällen können sie kurzfristig zur Schmerzlinderung eingenommen werden. Aber Sie sollten dabei schon vorab einige wichtige Regeln beachten:
1. Reflektieren Sie vor der Einnahme gründlich, ob Sie die Schmerzmittel wirklich brauchen oder ob es zuerst auch andere Möglichkeiten gibt, die Schmerzen zu lindern. Es gilt die Faustregel: Nur so viel wie nötig und in so geringer Menge wie möglich.
2. Die Leitlinie lautet dabei: Verschreibungsfreie Schmerzmittel dürfen an maximal zehn Tagen im Monat eingenommen werden und nicht länger als drei bis vier Tage am Stück. Bei einem höheren Bedarf ist auf jeden Fall Rücksprache mit dem Arzt/der Ärztin zu nehmen.
3. Dosierung und Wirkungsdauer variieren von Person zu Person. Alter, Körpergewicht, Gesundheitszustand, chronische Erkrankungen, die Psyche und andere Medikamente nehmen darauf Einfluss. Es ist also immer wichtig, die Anweisungen auf dem Beipackzettel zu lesen und zu befolgen und bei Unklarheiten oder Unsicherheit den Arzt zu befragen.
4. Es ist wichtig, die Dosierung über den Tag so anzupassen, dass nicht zu wenig und nicht zu viel Zeit zwischen den Einnahmen liegt. Bei einer zu kurzen Frist, kann es zu einer Überdosierung kommen, bei einer zu langen, ist vielleicht die therapeutische Wirksamkeit nicht mehr ausreichend.
5. Schmerztabletten werden am besten mit Leitungswasser eingenommen werden, da Mineralwasser die Wirkstoffe durch die Mineralien beeinflusst werden können. Auch Kaffee, Tee oder Säfte sind ungeeignet.
Welches Mittel soll ich nehmen?
Bei starken Schmerzen – verschreibungspflichtige Opioide
Um die Wirkungsweise der Vielzahl an Schmerzmitteln besser zu verstehen und die Wahl bei Bedarf zu erleichtern, ist es zunächst sinnvoll, sie zu ordnen.
Schmerzmittel lassen sich zunächst in opioide und nicht-opioide Medikamente einteilen.
Opioide Schmerzmittel sind eine Gruppe von Medikamenten, die verwendet werden, um moderate und starke Schmerzen zu behandeln. Diese Medikamente wirken, indem sie sich an spezifische Rezeptoren im Gehirn und Rückenmark binden, die als Opioidrezeptoren bezeichnet werden. Durch die Bindung an diese Rezeptoren können Opioide die Schmerzwahrnehmung beeinflussen und das Schmerzempfinden reduzieren. Sie sind verschreibungspflichtig und die Einnahme muss streng kontrolliert werden. Denn diese Medikamente können abhängig machen, auch dadurch, dass sie eine Reihe von anderen Effekten aufweisen wie die Linderung von Angstzuständen, die Beruhigung, aber auch Euphorie. Bekannte Opioide sind Codein, Heroin, Methadon, Tilidin oder Tramadol, um nur eine kleine Auswahl zu nennen.
Nicht-opioidale Schmerzmittel
In diesem Artikel befassen wir uns mit den nicht-opioiden Analgetika. Das ist der medizinische Fachbegriff für eine Gruppe von Schmerzmitteln, die, wie der Name schon sagt, nicht auf Opioidrezeptoren im Gehirn und im Körper wirken. Der Begriff "nicht-opioid" bezieht sich einfach darauf, dass diese Schmerzmittel nicht zu den Opioiden gehören. Nicht-opioide Schmerzmittel sind freiverkäuflich oder auch rezeptpflichtig.
Sie lassen sich wiederum zunächst unterteilen antipyretische (fiebersenkende) und zum Teil antiphlogistische (entzündungshemmende) Nichtopioid-Analgetika sowie Nichtopioid-Analgetika ohne antipyretische (fiebersenkende)-antiphlogistische (entzündungshemmende) Wirkung, das heißt: sie wirken nur analgetisch gegen Schmerzen.
Antipyretische Schmerzmittel - Wirkung gegen Schmerzen und Fieber
Antipyretische Nichtopioid-Analgetika zeichnen sich dadurch aus, dass sie sowohl schmerzlindernd (analgetisch) als auch fiebersenkend (antipyretisch) sind. Sie wirken, indem sie das Enzym Cyclooxygenase (COX) hemmen. COX ist ein Schlüsselenzym der sogenannten Prostaglandin-Synthese. Prostaglandine sind an der Schmerzentstehung beteiligt. Die antipyretische Wirkung kommt nun durch die Hemmung der Prostaglandine zustande, indem deren Produktion blockiert wird.
Antipyretische Schmerzmittel können zudem weiterhin in zwei Arten unterteilt werden: in nicht-selektive COX-Hemmer und in selektive COX-2-Hemmer. Nicht-selektive COX-Hemmer hemmen sowohl COX-1- als auch COX-2-Enzyme, selektive COX-Hemmer hemmen nur COX-2-Enzyme.
Saure antipyretische Schmerzmittel (NSAR) wirken auch bei Entzündungen
Diese nicht-selektiven COX-Hemmer können zusätzlich durch ihre Säuren eine entzündungshemmende Wirkung haben. Zu den säurehaltigen Schmerzmitteln gehören. z.B. Aspirin, Diclofenac, Ibuprofen.
Daneben gibt es auch nicht-selektive COX-Hemmer, die säurefrei sind und dadurch nicht entzündungshemmend wirken. Das trifft für Paracetamol zu.
Basierend auf der antiphlogistischen Wirkung werden die Säuren unter den nichtselektiven COX-Hemmstoffen sowie die selektiven COX-2-Hemmstoffe auch als nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAP) oder nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) bezeichnet.
Selektive COX-2-Hemmer hemmen nur COX-2 und sind säurefrei. Sie werden Coxibe genannt und dazu gehören z.B. die verschreibungspflichtigen Medikamente Celecoxib, und Etoricoxib.
NSARs (nichtsteroidale Antirheumatika) und antipyretische Schmerzmittel bezeichnen gemeinsam Medikamente, die zur Schmerzlinderung und Fiebersenkung verwendet werden. Der Hauptunterschied zwischen ihnen besteht darin, dass NSARs zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung haben, während antipyretische Schmerzmittel nur Schmerzen und Fieber reduzieren können.
Verschreibungspflichtige Medikamente nur zur Schmerzlinderung
Nicht-antipyretische Schmerzmittel sind Medikamente, die Schmerzen lindern, jedoch nicht bei Fieber helfen. Im Gegensatz zu antipyretischen Schmerzmitteln, die sowohl gegen Schmerzen als auch Fieber wirken, haben nicht-antipyretische Schmerzmittel keine fiebersenkende Wirkung. Beispiele für nicht-antipyretische Schmerzmittel sind z. B. Ketamin, Capsaicin, und Cannabinoide. Diese Medikamente wirken nicht über Opioidrezeptoren und sind nur auf ärztliche Verordnung erhältlich.
Welche Schmerzmittel wirken wo am besten - Beispiele
Die Wirkungsweise von Schmerzmitteln ist immer individuell zu betrachten und abhängig von vielen Faktoren wie vom Alter, Gesundheitszustand, von anderen Medikamenten usw. Generell lassen sich aber folgende Einsatzgebiete nennen:
Leichte Schmerzen:
Zur Behandlung leichter Schmerzen (Kopf-, Zahn-, Gliederschmerzen) sowie zur Fiebersenkung eignen sich Ibuprofen, ASS und Paracetamol zur kurzfristigen Anwendung. Paracetamol kann dabei während der gesamten Schwangerschaft, Ibuprofen nur im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel eingenommen werden.
Regelschmerzen:
Bei Menstruationsschmerzen eignen sich Ibuprofen und das länger wirksame Naproxen. ASS und Paracetamol sind dafür in der Regel nicht geeignet.
Kopfschmerzen:
Bei Spannungskopfschmerzen können die rezeptfreien Schmerzmittel ASS, Paracetamol, Ibuprofen oder eine Kombination von ASS, Paracetamol und Koffein Abhilfe schaffen.
Migräne:
Bei einer leichten bis mittleren Migräneattacke können ebenfalls rezeptfrei die NSAR ASS, Ibuprofen, Diclofenac eingesetzt werden. Bei Kontraindikationen gegen diese NSAR steht Paracetamol zur Verfügung.
Rückenschmerzen:
Bei nicht-spezifischen Kreuzschmerzen können die Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen in der niedrigsten effektiven Dosis über einen möglichst kurzen Zeitraum eingesetzt werden. Paracetamol empfiehlt sich bei unspezifischen Rückenschmerzen nicht.
Paracetamol
mehrBis zu welcher Wirkstoffmenge sind Analgetika rezeptfrei?
- Acetylsalicylsäure ASS rezeptfrei (außer zur parenteralen Anwendung, wie z. B. Injektionen)
- Diclofenac bis 75 mg pro Tag rezeptfrei. Darüber hinaus und bei längerer Einnahme verschreibungspflichtig
- Ibuprofen-Präparate zur oralen Anwendung bis zu 400 mg rezeptfrei, darüber hinaus verschreibungspflichtig
- Naproxen-Präparate zur oralen Anwendung bis zu 200 mg Naproxen (entspricht 220 mg Naproxen-Natrium) rezeptfrei erhältlich. Höhere Dosierungen, Kombinationspräparate sowie der Naproxen-Saft sind dagegen verschreibungspflichtig
- Paracetamol-Präparate zur oralen Anwendung in einer Gesamtwirkstoffmenge von bis zu 10 g je Packung rezeptfrei, darüber hinaus verschreibungspflichtig
Naproxen
mehrWann wirkt das Schmerzmittel und wie lange hält die Wirkung vor?
Die Wirksamkeit von frei verkäuflichen Schmerzmitteln kann individuell unterschiedlich ausfallen, da sie von verschiedenen Faktoren wie dem Alter, Gewicht, Gesundheitszustand sowie anderen Medikamenten beeinflusst werden kann. Ebenfalls kann die Wirkungsdauer je nach Art des Schmerzmittels variieren.
Es gibt jedoch einige allgemeine Zeitrahmen, in denen die Wirkung der einzelnen Schmerzmittel üblicherweise einsetzt:
- Acetylsalicylsäure (Aspirin): In der Regel setzt die Wirkung von Aspirin innerhalb von 30 Minuten bis einer Stunde ein und hält etwa vier bis sechs Stunden an.
- Paracetamol: Die Wirkung von Paracetamol tritt normalerweise innerhalb von 30 Minuten bis einer Stunde ein und hält etwa vier bis sechs Stunden an.
- Ibuprofen: Die Wirkung von Ibuprofen setzt gewöhnlich innerhalb von 30 Minuten bis einer Stunde ein und hält etwa sechs bis acht Stunden an.
- Naproxen: Die Wirkung von Naproxen setzt normalerweise innerhalb von 30 Minuten bis einer Stunde ein und hält etwa acht bis 15 Stunden an. Es hat die längste Wirksamkeit und wird deshalb bei chronischen Beschwerden, so bei Arthritis, eingesetzt.
Nebenwirkungen von Analgetika - Magen, Herz, Nieren und mehr
Lesen Sie dazu bitte auch den Beipackzettel und fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie Vorerkrankungen haben und andere Medikamente nehmen, um Wechselwirkungen auszuschließen.
- Magen-Darm-Beschwerden: Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Magenschmerzen, Übelkeit & Erbrechen, Sodbrennen und Durchfall. Schmerzmittel können die Schleimhaut des Magens und des Darms reizen und Entzündungen verursachen, was zu Geschwüren und Blutungen führen kann.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Bluthochdruck kann erhöht werden. Dies gilt insbesondere für Patienten mit bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Nierenprobleme: Schmerzmittel können die Nierenfunktion beeinträchtigen, insbesondere bei Patienten mit bereits bestehenden Nierenproblemen.
- Blutungsrisiko: Manche Medikamente können das Blutungsrisiko erhöhen, insbesondere bei Patienten, die auch blutverdünnende Medikamente einnehmen oder eine Störung der Blutgerinnung haben.
- Allergische Reaktionen: Einige Patienten können allergische Reaktionen auf entwickeln, einschließlich Hautausschlägen, Juckreiz, Atembeschwerden und Anaphylaxie (eine schwerwiegende allergische Reaktion, die lebensbedrohlich sein kann).
- Da Paracetamol keine Säuren enthält, ist es besser verträglich und kann deshalb auch bei Schwangeren, Stillenden, Säuglingen und Kindern eingesetzt werden. Bei längerfristiger Einnahme kann es allerdings die Leber belasten.
Zusammenfassung der NSAR Ibuprofen und Diclofenac sowie von Paracetamol
- Einsatzfelder der NSAR sind (Gelenk-)Schmerzen, Fieber, Entzündungen, Rheuma und Gicht.
- Diclofenac und Ibuprofen sollten eher bei Gelenkschmerzen und akuten Sportverletzungen eingenommen werden.
- Nebenwirkungen von Diclofenac und Ibuprofen sind: Magen-Darm Beschwerden, Allergien und Asthma, Nierenschäden bei chronischem Gebrauch.
- Während Schwangerschaft und Stillzeit sollten die beiden Medikamente nicht eingenommen werden.
- Paracetamol ist im Vergleich zu den vorgenannten Schmerzmitteln magenfreundlicher, kann jedoch bei Überdosierung zu Leberschänden führen.
- Es hilft gut gegen Schmerzen und Fieber, nicht jedoch bei entzündlichen Prozessen. Es wird häufig bei Kopfschmerzen angewandt. Bei unspezifischen Rückenschmerzen ist es nicht zu empfehlen.
- Paracetamol ist das Mittel der Wahl während einer Schwangerschaft und auch der Stillzeit. Doch ist auch dabei Vorsicht geboten und bestenfalls der Arzt zu befragen.
Paracetamol für Babys – sicher und wirksam
Paracetamol kann für Babys und Kleinkinder unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden, um Fieber und Schmerzen zu lindern. Es ist aber wichtig, die empfohlene Dosierung genau einzuhalten und die Einnahme mit einem Arzt abzusprechen.
Für Säuglinge und Kleinkinder gibt es spezielle Paracetamol-Angebote in Zäpchen-, Tropfen- oder Fiebersaftform, die genau auf das Körpergewicht des Kindes abgestimmt sind. Diese Abstimmung auf das Körpergewicht sollte unbedingt eingehalten werden.
Welche Schmerzmittel gibt es sonst noch für Kinder?
Für Kinder gibt es verschiedene Arten von Schmerzmitteln, die je nach Alter und Gewicht des Kindes sowie Art und Schwere der Schmerzen verwendet werden können. Einige der gebräuchlichsten Schmerzmittel für Kinder sind:
- Paracetamol (z. B. Ben-U-Ron, Mexalen): Geeignet für leichte bis mittelschwere Schmerzen und Fieber bei Kindern ab einem Monat.
- Ibuprofen (z. B. Nurofen Saft, Ibuprofen Suspension): Geeignet für leichte bis mittelschwere Schmerzen und Fieber bei Kindern ab sechs Monaten.
- Acetylsalicylsäure (ASS): Aufgrund des Risikos des Reye-Syndroms sollte ASS bei Kindern unter 16 Jahren vermieden werden.
Es ist wichtig, Schmerzmittel für Kinder nur unter ärztlicher Aufsicht und nach Anweisung zu verwenden, um Überdosierungen oder unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden. Die Dosierung und Dauer der Einnahme sollten immer mit einem Arzt besprochen werden.
Fiebersaft für Kinder
mehrWas sonst noch hilft - eiskalt und natürlich gegen Schmerzen
Die Kältetherapie kann Entzündungen reduzieren, Schmerzen lindern und die Durchblutung verringern. Es gibt verschiedene Formen der Kältetherapie, wie beispielsweise Eispackungen/ Kühlkompressen, Kältekammern oder Cryotherapie-Geräte, die Kälte durch lokale Anwendung oder Ganzkörperanwendung liefern. Kältetherapien können auch ein Teil eines umfassenden Schmerztherapie-Plans sein und werden oft bei Verletzungen wie Verstauchungen, Prellungen oder Zerrungen eingesetzt. In Ihrer Apotheke gibt es dafür spezielle Produkte wie Eisbeutel, Kühlakkus, spezielle kühlende Gelkissen oder Salben mit kühlender Wirkung.
Wärmebehandlung gegen Schmerzen
Die Wärme kann auf verschiedene Arten auf den Körper übertragen werden, so mit heißem Wasser, Infrarotstrahlung mit einer Rotlichtlampe, heißen Steinen, Wärmepackungen oder Wärmeumschlägen und Pflastern. Die Wärmetherapie kann bei verschiedenen Arten von Schmerzen helfen, einschließlich Muskelverspannungen, Gelenkschmerzen, Menstruationsbeschwerden, Rückenschmerzen und Arthritis. Die Durchblutung wird erhöht und die Muskeln werden entspannt. So sind z. B. die Produkte von Thermacare leicht auch über Tag und bei verschiedenen Aktivitäten anzuwenden. Die Wärme wird durch eine chemische Reaktion erzeugt, die beim Öffnen der Verpackung ausgelöst wird. Sie bleibt dann für mehrere Stunden erhalten. ThermaCare-Wärmepflaster werden bei Rückenschmerzen, Arthritis, Menstruationsbeschwerden, Nackenschmerzen und anderen Muskel- und Gelenkschmerzen eingesetzt.
Schmerzmittel
mehrLokale Schmerzlinderung mit Salben
Schmerzsalben sind topische Medikamente, die zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen auf der Haut verwendet werden. Sie enthalten in der Regel entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkstoffe, die durch die Haut in den Körper aufgenommen werden. Schmerzsalben können zur Behandlung von akuten Schmerzen, wie z. B. Muskel- und Gelenkschmerzen, sowie zur Linderung von chronischen Schmerzen, wie z. B. bei Arthritis, verwendet werden. Es gibt verschiedene Arten von Schmerzsalben, die unterschiedliche Wirkstoffe enthalten und für verschiedene Arten von Schmerzen verwendet werden. Einige der häufigsten Schmerzsalben sind:
- Nicht-steroidale entzündungshemmende Salben (NSAIDs): Diese Salben enthalten Wirkstoffe wie Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen in niedrigerer Dosierung.
- Capsaicin-Salben: Capsaicin ist ein Wirkstoff, der aus Chili-Pfeffer gewonnen wird und der Schmerzrezeptoren auf der Haut blockieren kann, um Schmerzen zu lindern. Bei diesen Salben kann es in einigen Fällen zu Hautreizungen oder Überempfindlichkeiten kommen. Daher ist es wichtig, vor der Verwendung die Packungsbeilage sorgfältig zu lesen und erst einmal an einer kleineren Hautstelle zu testen.
- Lokalanästhetische Salben: Diese Salben enthalten Wirkstoffe wie Lidocain oder Prilocain, die die Schmerzrezeptoren in der Haut betäuben. Lidocain in Form von topischen Salben oder Gelen, die 2% oder weniger Lidocain enthalten, sind in der Regel rezeptfrei in Apotheken und Drogerien erhältlich.
- Menthol-Salben: Sie wirken kühlend und auch als Vasodilatatore, das heißt, dass sie die Blutgefäße erweitern und dadurch die Durchblutung erhöhen. Dies kann helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Heilung zu fördern.