Inkontinenz: Effektive Hilfe bei belastender Blasenschwäche
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Inkontinenz erkennen
Beim gesunden Menschen wird der Urin kontrolliert abgeführt, und zwar beim Toilettengang. Dies erlernt der Mensch schon im frühen Kleinkindalter, wenn er lernt, nicht mehr in die Windel zu urinieren, sondern die Toilette zu benutzen. Dasselbe gilt auch für den Stuhl, denn auch er wird ab einem gewissen Alter bewusst und willentlich abgeführt. Ist das - durch verschiedene Ursachen bedingt - nicht der Fall, so ist entweder von einer Harninkontinenz oder einer Stuhlinkontinenz die Rede. In diesen Fällen ist der Patient durch geistige oder körperliche Hemmnisse nicht dazu in der Lage, die jeweilige Ausscheidung zu kontrollieren. Er gibt sie unkontrolliert ab und lebt daher mit gewissen Einschränkungen.
Harninkontinenz - Entstehung
Bei einer Harninkontinenz kann der betroffene Patient die Urinausscheidung teilweise oder vollständig nicht mehr kontrollieren. Es kommt zu ständig auslaufenden Urintröpfchen oder einer vollständigen Blasenentleerung. Eine mögliche Ursache sind körperliche und geistige Behinderungen. Patienten mit schweren geistigen Entwicklungsstörungen, aber auch Schlaganfall-Patienten mit Langzeitschäden in wichtigen Gehirnarealen sind manchmal nicht mehr dazu in der Lage, kontrolliert zu urinieren.
Häufiger sind dagegen Diabetes, die vor allem im fortschreitenden Stadium mit einer sich entwickelnden Inkontinenz einhergehen kann, oder auch Erkrankungen an der Prostata bei Männern.
Eine weit schönere und nicht dauerhafte Ursache ist eine Schwangerschaft. Je größer das ungeborene Baby wird, desto mehr kann es auf die Harnblase drücken.
Ursachen für dauerhafte Inkontinenz
In Deutschland ist die Inkontinenz wie in fast allen anderen Ländern kein allzu seltener Zustand und sie lässt sich gut in den Griff bekommen. Die meisten inkontinenten Personen finden einen Weg, damit gut zu leben oder die Ursachen sogar dauerhaft zu behandeln. Solange der Patient grundsätzlich noch in der Lage ist, über das zentrale Nervensystem die Ausscheidung zu steuern, also keine körperliche oder geistige Behinderung vorliegt, die das verhindert, besteht die Therapie im operativen Einsetzen von Harnableitern. Diese erweitern beispielsweise die Harnröhre und sorgen so dafür, dass das Wasserlassen wieder möglich wird. Damit kann zumindest die Blasenschwäche beseitigt werden.Personen, die dauerhaft inkontinent sein werden, etwa weil eine Grunderkrankung wie Diabetes oder ein Schlaganfall dafür gesorgt haben, brauchen verlässliche Inkontinenzprodukte, die die Ausscheidungen rechtzeitig auffangen, die Kleidung dabei sauber halten und gewechselt werden können. Die Geruchsneutralität ist ebenfalls ein wichtiges Thema. Um Urin aufzufangen, reicht eine dünne Einlage, mit der vor allem Frauen keine Probleme haben werden, da sie dies schon von der Menstruation her kennen.
Behandlungsmöglichkeiten bei Inkontinenz
Um Stuhlabgänge aufzufangen, ist eine medizinische Windel fast unumgänglich, da es sich um größere Mengen handelt. Parallel dazu kann die Behandlung durch Medizinmit dem Wirkstoff Duloxetin helfen. Dieser kann die Spannung des Blasenschließmuskels erhöhen oder die Schmerzen einer diabetischen Neuropathie stillen. Solifenacin beendet dauerhaften Drang zum Wasserlassen und verringert dessen Häufigkeit. Tamsulosin kommt bei Harnröhrenverengung in Frage und verbessert den Harnabfluss. Alle Medikamente eignen sich jedoch nur für die Behandlung von Harninkontinenz, gegen unkontrolliert ausgeschiedenen Stuhl gibt es weniger sinnvolle Wirkstoffe.
Ergänzend dazu empfiehlt sich für jeden Patienten Beckenbodentraining, um die Muskulatur des problematischen Bereichs zu stärken und dadurch langfristig eine Besserung zu erzielen. Vor allem nach der Geburt eines Kindes wird das Beckenbodentraining frisch gebackenen Müttern empfohlen, da Inkontinenz nach der Geburt meist an schwachen Beckenböden liegt.
Weitere Ursachen für Inkontinenz
Ein wesentlicher Aspekt der Inkontinenz ist die menschliche Psyche. Erfreut sich ein Patient bester Gesundheit, kann aber seine Ausscheidungen nicht kontrollieren, kann das Problem seelische Auslöser haben. Das kommt vor allem bei Kindern und manchmal bei Jugendlichen, selten auch bei Erwachsenen vor. Sehr große Angstzustände, Stress, aber auch traumatische Zustände können dafür sorgen, dass im Angesicht des Auslösers oder nachts im Schlaf ins Bett genässt oder gekotet wird. Bettnässen ist allerdings weit häufiger. Wenn eine körperliche Untersuchung keinerlei Erkenntnisse gebracht hat, sollte insbesondere bei jungen Personen die Psyche mit einbezogen werden.