Schon kurz nach der Geburt riechen Neugeborene die Muttermilch und suchen instinktiv nach der Brust der Mutter. Das Stillen fördert die Nähe zwischen Mutter und Kind und ist die natürlichste Sache der Welt. Immer wieder sind Frauen verunsichert, ist die Flaschennahrung doch für viele mittlerweile ein einfacherer Weg. Ob Sie stillen wollen oder nicht, ist Ihre persönliche Entscheidung und Sie sollten sich nicht beeinflussen lassen. Ich habe meine Tochter aus mehreren Gründen nicht gestillt und würde es heute, trotz wahrscheinlicher Probleme, jedoch mindestens probieren wollen. Diese Nähe und das Gefühl, Ihr Kind durch den eigenen Körper ernähren zu können, sind einzigartig und unbeschreiblich.
Ängste und Sorgen
Jetzt wo der Sommer vor der Tür steht, die Tage wärmer und länger werden, sind viele junge Mütter verunsichert. „Bekommt mein Baby genug Flüssigkeit?“ Bleiben Sie beruhigt. Ihr Körper ist einzigartig! Denn er stellt sich immer auf die Bedürfnisse Ihres Kindes ein. An heißen Tagen wird die Milch daher ein wenig flüssiger sein und Sie können Ihr Baby so oft anlegen, wie es Bedarf hat. Der Durst wird durch Ihre Muttermilch gestillt und Sie müssen keine zusätzliche Flüssigkeit geben. Achten Sie dennoch auf ausreichend nasse Windeln. Diese sind ein Zeichen dafür, dass Ihr Baby genug Flüssigkeit und Milch aufgenommen hat. Alles zwischen 5 und 12 Windeln in 24 Stunden ist normal. Wenn Sie sich Sorgen machen, fragen Sie Ihre Hebamme um Rat. Auch der Kinderarzt kann Ihnen wertvolle Tipps geben.
Die kleinen Tricks
Haben Sie das Gefühl, dass Ihre Milch nicht ausreichend produziert wird? Auch hier kann Ihre Hebamme unterstützen. Sie wird Ihr Kind regelmäßig wiegen und die Gewichtszunahme kontrollieren. Ein Tipp am Rande: Stilltee ist sehr lecker und fördert die Produktion Ihrer Muttermilch. Jetzt im Sommer schmeckt er abgekühlt, mit etwas Apfelsaft, fast wie ein richtiger Eistee. Probieren Sie es doch einfach aus!
Milchstau
Die größte Angst haben stillende Mütter vor einem Milchstau. Dieser kann während der gesamten Stillzeit auftreten und sollte bei langanhaltenden Beschwerden ärztlich abgeklärt werden. Das Problem vom Milchstau ist der gestörte Abfluss der Milch. Durch einen Stau in den Milchgängen wird die produzierte Milch nicht transportiert und es kommt zur Entzündung. Wie Sie einen Milchstau bemerken? Ihre Brust schwillt an und ist sehr empfindlich, oftmals kann sie sogar einige Rötungen aufweisen. Durch die Entzündung den Milchgängen bekommen Sie Fieber und fühlen sich allgemein sehr schlapp und erschöpft. Das regelmäßige Anlegen und stillen wird den Milchfluss wieder anregen und mit viel Glück verschwindet der Milchstau wieder. Sie sollten jedoch bei einer Verschlechterung einen Arzt aufsuchen und die Problematiken abklären lassen.
Die ersten Wochen zu dritt
Für viele junge Mütter ist das Stillen in den ersten Wochen ein anstrengender und kräftezehrender Prozess. Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Durchhaltevermögen. Legen Sie Ihr Kind so oft wie möglich an und regen so den Milchfluss an. Das kann in den ersten Wochen mehrmals in der Stunde sein und wird Sie mit Sicherheit ermüden lassen. Denken Sie aber an die schönen gemeinsamen und innigen Stunden mit Ihrem Baby, diese Zeit wird nie wieder zurückkommen.
Stillen: mehr als Nahrungsaufnahme
Ich kann Ihnen für die ersten Wochen nur empfehlen, viele Bücher parat zu haben und die Zeit des Wochenbettes auch im Bett zu verbringen. Machen Sie es sich gemütlich. Ich hatte damals alle notwendigen Dinge neben dem Bett stehen und habe Stunden damit verbracht, meine Tochter anzuhimmeln und gemeinsam mit ihr das Abenteuer als Familie zu beginnen. Ich habe viel gelesen, einige Serien geschaut und mich von der anstrengenden Geburt erholt. Vertrauen Sie in Ihren Körper, er hat einem kleinem Lebewesen das Licht der Welt geschenkt und wird es auch mit besten Nahrungsstoffen versorgen!
Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Stillen? Hatten Sie Ängste und Sorgen?
Ihre Marie Franke
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