Hallo Trotzphase
Wir kennen diese Situation alle. Wir Mütter verbieten etwas oder möchten unser Kind dazu animieren etwas zu tun und innerhalb von Sekunden bekommt das Kind einen Wutanfall, schmeißt sich auf den Boden und wird zu einer kleinen Furie. Oft ist man verzweifelt und überfordert. Die Blicke unserer Mitmenschen geben uns das Gefühl, dass wir die schlechteste Mutter auf der Welt sind. Ich kann Sie beruhigen. Diese Wutanfälle haben alle Kinder und jede Mutter kennt dieses Gefühl.
Für die Entwicklung Ihres Kindes ist dieser Entwicklungsschritt zwingend nötig. Nur so entsteht ein eigener Wille und der Charakter kann sich ausbilden. Was alle Wutanfälle gemeinsam haben? Sie kommen aus dem Nichts und enden fast genauso wie sie gekommen sind, plötzlich und ohne Grund. Kinder lernen in dieser Phase mit ihren eigenen Emotionen umzugehen und diese in unterschiedlichen Situationen einzusetzen. Mir hat ein immer wieder laut ausgesprochener Satz zu mir selbst sehr geholfen: „Dein Kind braucht einen eigenen Willen. Atmen. Und Liebe schenken. Du liebst dein Kind über alles.“ Das ist das Einzige, was Sie tun können. Für Ihr Kind da sein und ihm zeigen, dass dieser Wutanfall ok ist und Sie das gemeinsam als Team durchstehen.
„Is mach das leine“
Sobald das Kind einen eigenen Willen entwickelt, will es auch immer mehr alleine machen und auch alleine schaffen. Dann kann das Anziehen am Morgen auch mal 30 Minuten dauern und das Jacke anziehen wird zu einer Tagesaufgabe. Ich habe meine Tochter fast immer unterstützt und viele, wirklich viele Wutanfälle während der Trotzphase ausgesessen. Anfangs habe ich mich aufgeregt, geschimpft, hatte einen sehr hohen Puls und war nach diesen Attacken genauso müde und fertig, wie meine Tochter. Irgendwann habe ich aber verstanden, dass meine eigene Wut die Situation nicht retten wird. Dann dauert es morgens eben länger, dann ist die Küche eben nicht aufgeräumt, dann dauert der Weg zum Spielplatze eben eine halbe Ewigkeit.
Mütter sind nicht perfekt. Ebenso sind auch unsere Kinder nicht perfekt. Kleine Wutanfälle gehören dazu. Wenn Sie sauer sind, etwas nicht so funktioniert wie es soll, wie reagieren Sie dann? Oftmals möchte ich mich dann auch auf den Boden schmeißen und laut rumbrüllen. Da ich aber gelernt habe, wie ich mit meinen Emotionen umgehen muss, passiert das eigentlich nie. Auch unsere Kinder müssen daher erst lernen, wie sie ihre Emotionen steuern können.
Was Ihnen hilft?
Bleiben Sie ruhig. Trinken Sie einen Kaffee oder einen Tee und geben Ihrem Kind das Gefühl, dass Sie da sind, wenn es Ihre Hilfe benötigt. Diskussionen, schreiende Mütter und genervte Stimmungen sind nicht förderlich und werden die Situation nur verschlimmern.
Atmen Sie durch und gemeinsam werden Sie den Weg aus der Trotzphase schaffen! Wenn Sie das erstmal geschafft haben, dann kommt die nächste Phase und wird Sie und Ihr Kind auf neue Weise fordern.
Kennen Sie diese Phase bei Ihrem Kind auch? Wie gehen Sie damit um? Geben Sie hier anderen Eltern hilfreiche Tipps.
Ihre Marie Franke
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